Ride of Silence 2023

Wann:
17. Mai 2023 um 17:00 – 18:45
2023-05-17T17:00:00+02:00
2023-05-17T18:45:00+02:00
Wo:
Unter der Bavaria, Theresienwiese

Jedes Jahr am 3. Mittwoch in Mai fahren wir alle weiß gekleidet und gedenken der im Straßenverkehr getöteten Radler*innen. An den weiß gestrichenen Rädern, den Ghostbikes, machen wir kurz Halt und bringen so unser Mitgefühl für die Opfer des Straßenverkehrs zum Ausdruck. Wir hoffen auf die rasche Umsetzung der Vision Zero Ziele. Kommt reichlich und bringt eure Freund*innen mit.

 

Haltepunkte 2023

  1. Corneliusbrücke: 20. Mai 2019 bei einem Unfall mit einem LKW in der Corneliusstraße in der Münchner Isarvorstadt ist ein Elfjähriger gestorben. Der Fahrer hatte den Jungen beim Abbiegen offenbar übersehen.
  2. Karlsplatz (Stachus): 24. Januar 2022, Radfahrerin, 59 Jahre alt.  Sie wurde von einem LKW-Fahrer übersehen.
  3. Lenbachplatz: 16. September 2022 wurde hier ein 25 Jahre alter Mann von einem abbiegenden LKW überrollt.
  4. Schrenkstraße: 25. Januar 2023 wurde hier eine ältere Dame an der Ampel stehend von hinten angefahren und tödlich verletzt.

Leider kein unbekanntes Phänomen mehr: Die weiß angestrichenen Fahrräder sind mittlerweile an mehr als 30 Orten in München aufgestellt. Die “Ghostbikes” oder Geisterräder dienen nicht nur dem Gedenken an im Straßenverkehr tödlich verunglückte Radfahrerinnen und Radfahrer, sie sollen auch auf Gefahrenstellen aufmerksam machen und eine sichere Infrastruktur für den Radverkehr anmahnen. Das Jahr 2022 hatte die höchste Anzahl verunglückter Radfahrender in Bayern seit 2009 – gegenüber einer immer kleineren Zahl an motorisierten Verunglückten. Allein in München sind neun Radfahrende tödlich verunglückt.

 

Die Ghostbikes werden in der Regel von den Teilnehmer*innen einer Fahrraddemonstration, dem Ride of Silence, aufgestellt. Die Radler*innen fahren dabei weiß gekleidet und leise durch die Stadt, zu einigen Unglücksorten von in den letzten Jahren im Straßenverkehr zu Tode gekommenen Radfahrenden. Bei neuen Unfallstellen werden Ghostbikes aufgestellt und den Opfern mit einer Schweigeminute gedacht.Hintergrund:

Der erste Ride of Silence fand 2003 in Dallas statt. Mittlerweile finden jährlich mehr als 300 Korsos weltweit statt, die immer am dritten Mittwoch im Mai veranstaltet werden. In München wird der Korso zum achten Mal veranstaltet, von Organisationen, denen die Bedeutung des Fahrrades als Verkehrsmittel klar ist: der Radentscheid München, der ADFC München, die ÖDP und Teilnehmer*innen der monatlich stattfindenden Critical Mass. Wir wollen alle mehr Verkehrssicherheit und eine stadtweite, sichere und komfortable Radverkehrsinfrastruktur, die zum umweltfreundlichen aktiven Transport einlädt und nicht abschreckt.  Die Vision Zero (keine Verkehrstoten) wurde von der Stadt München schon 2018 beschlossen.

https://goo.gl/maps/GVHvZ672RkqrWN317 gesamte Strecke angepasst nach Rücksprache mit dem KVR

Theresienwiese Matthias-Pschorr-Straße – Kobellstraße – Herzog-Heinrich-Straße – links Lindwurmstraße – am Goetheplatz – rechts Häberlstraße – am Kapuzinerplatz – links Kapuzinerstraße – Geyerstraße – Wittelsbacherstraße – Corneliusstraße – rechts Prälat-Zistl-Straße – links Rosental – links Oberanger – Sendlinger-Tor-Platz – Sonnenstraße – Lenbachplatz – Bayerstraße – Landsberger Straße – Schrenkstraße – Westendstraße – Ganghoferstraße – rechts Gollierstraße – links Geroltstraße – links Kazmairstraße – weiter rechts Ganghoferstraße – Am Bavariapark – zur Schnecke


Am 26. Mai beginnt im Verkehrsmuseum die Raser-Ausstellung, bei der auch ein Ghostbike ausgestellt wird
https://www.deutsches-museum.de/verkehrszentrum/ausstellungen/sonderausstellungen/wahnsinn-illegale-autorennen

Ride of Silence Hintergrund

 

Nachlese

47 Trauernde Radfahrer*innen hat die Polizei gezählt, beim „Ride of Silence“ 2023 im stillen Gedenken an die im Strassenverkehr umgekommenen Radler*innen. Die Verantwortlichen hatten eigentlich vier Haltepunkte geplant. Aber bei der mittlerweile großen, traurigen Dichte an eigens weiss lackierten Ghostbikes in der Stadt passierte die Trauergruppe fast unweigerlich ein fünftes Ghostbike. Das war am Hauptbahnhof im Oktober 2019 aufgestellt worden. Jede Person, der 2023 gedacht wurde, ist bei der Kollision mit einem LKW getötet worden. Radfahrende Menschen, die von PKW erfasst werden, sind meist „nur“ schwer verletzt. LKW-zu-Fahrrad-Kollisionen enden dagegen häufig tödlich.

Vielen Dank an Johannes Reichel für diese Bilder:

 

Vielen Dank an Gisela Heitmann für diese Bilder von der Corneliusbrücke:

Vielen Dank an Ines Steinheimer für dieses Bild am Stachus: