Immer mehr Menschen in München nutzen das Fahrrad als Fortbewegungsmittel. Trotz jahrelanger Radlhauptstadt-Versprechungen wurde die Radinfrastruktur jedoch nur unzureichend verbessert. Daher hat ein breites Bündnis von Institutionen und Parteien nun den Radentscheid München ins Leben gerufent. Mit dem Bürgerbegehren soll die Situation für Radler*innen in München massiv verbessert werden und das Fahrrad einen gerechten Platz bei der Verteilung der Verkehrsflächen bekommen.

Die Münchner*innen lieben ihr Fahrrad. Kein anderes Fortbewegungsmittel ist in den letzten Jahren so populär geworden. Elegant am Stau vorbeiradeln und dabei etwas für die eigene Gesundheit tun – gute Gründe für das Fahrrad gibt es viele. Leider auch Gründe, das Fahrrad im Keller stehen zu lassen. Die ohnehin lückenhafte Fahrradinfrastruktur Münchens weist erhebliche Mängel auf: Radwege enden im Nichts oder mitten im Autoverkehr. Fahrradstreifen sind zu eng und oftmals zugeparkt, unübersichtliche Kreuzungen sorgen für Gefahrensituationen. Hinzu kommen schlechte oder fehlende Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.

Hackerbrücke

Foto: Tobias Hase

Da kann die Liebe zum Fahrradfahren noch so groß sein, der Unmut steigt. Deshalb formierte sich ein breites Bündnis, um den Radverkehr in München entscheidend voran zu bringen. Über 300 Aktive und über 20 Organisationen, Institutionen und Parteien gründeten das Bündnis Radentscheid München. Die Organisatoren befinden sich damit in bester Gesellschaft zahlreicher anderer Radentscheide wie in Bamberg, Stuttgart, Darmstadt, Frankfurt, Hamburg, Kassel, Bielefeld und NRW. Vorbild ist der bereits 2015 in Berlin gestartete Volksentscheid Fahrrad, der als Vorreiter der Bemühungen für eine bessere Fahrradinfrastruktur in deutschen Städten und Bundesländern gilt. Den Macher*innen hinter dem Münchner Bündnis reichen die Bemühungen der Landeshauptstadt bei weitem nicht aus.