Anordnung von (geschützten) Radfahrstreifen und Tempo 30 erleichtert: Jetzt bitte alle mitmachen und Anträge stellen!

Tausendmal beantragt, tausendmal ist nichts passiert? Jetzt ist aber die Zeit gekommen, die Anträge nochmal zu stellen, denn die Anordnung von Radstreifen wurde durch die Reformen des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) und der Straßenverkehrsordnung (StVO) erleichtert: War bisher eine “qualifizierte Gefahrenlage” nötig, so reicht es jetzt, wenn die “Leichtigkeit” (des Autoverkehrs) berücksichtigt und die Verkehrssicherheit allgemein nicht beeinträchtigt wird. Außerdem dürften jetzt kurze “Lücken” von bis zu 500m zwischen Tempo-30-Abschnitten (z.B. an Kitas) ebenfalls Tempo 30 bekommen.

Aus der Bundes-ADFC-Pressemitteilung: 

Durch die kürzlich erfolgte Reform des StVG und jetzt der StVO können nun Radspuren und Fahrradparkplätze auf Fahrbahnen aus Gründen des Umwelt- oder Klimaschutzes, zum Schutz der Gesundheit oder zur Unterstützung der städtebaulichen Entwicklung eingerichtet werden. Bisher mussten solche Maßnahmen mit der Verkehrssicherheit begründet und konnten oft nur an Unfallschwerpunkten umgesetzt werden.

Solche Anträge dürfen alle Münchner*innen direkt an den eigenen Bezirksausschuss schicken (formlose E-Mail reicht, Kontaktdaten hier!), wie auch in der jährlichen Bürgerversammlung stellen. Bezirksausschüsse haben auch schon solche Anträge gestellt, zum Beispiel dieser Antrag aus 2021 auf Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit im Bezirk 02 Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und dieser ähnliche aus Sendling!

Wie schwierig das bisher gewesen ist wird in diesem TZ-Artikel sichtbar: Stadt will Tempo 30 auf der Leopoldstraße – doch scheitert bislang am Widerstand eines Münchners

Wer mehr dazu wissen will, kann dazu einen Vortrag in der ADFC-Akademie online besuchen: Neue Regelungen der StVO – Was bringt das neue Straßenverkehrsrecht? Mit: Roland Huhn (Referent Recht – ADFC-Bundesgeschäftsstelle).  Was ändert sich konkret? Welche Chancen ergeben sich für die verkehrspolitische Arbeit? 

Donnerstag, 15. August, 18:00 Anmeldung

Montag, 23. September, 18:30 Anmeldung

Tempo 30 – und alles wird gut?

Nein, leider nicht. Unser schwer vermisster Kollege Dr. Michael Hälsig hatte auf seiner Website ausführlich beschrieben, was sonst noch dazu notwendig ist, dass eine Tempo-30 Zone wirklich für Radfahren sicherer gemacht wird. Effektive Geschwindigkeitsreduzierung und Überholverbote, zum Beispiel.

Neuerungen zu Fahrradstraßen beschlossen

Am 17. Juli 2024 beschloss der städtische Mobilitätsausschuss ein ganzes Maßnahmenbündel zu Fahrradstraßen. Vorab wurden auf zwei Pilotrouten verschiedene Verbesserungen einer Fahrradstraße ausprobiert. Die dort erfolgreichen Maßnahmen sollen auf weitere bereits bestehende Fahrradstraßen angewendet werden.

Fahrradstraßen auf IR II Radschnellverbindungen (RSV), IR III Radvorrangrouten (RVR) sowie auf IR IV Radverkehrsverbindungen sollen wie die Pilotrouten bevorrechtigt werden. Diese Bevorrechtigung soll an Knotenpunkten durch Roteinfärbung und Haifischzähne angezeigt werden. Mangelhafte Sichtbeziehungen sollen schnellstmöglich behoben werden.

In Fahrradstraßen sollen Sicherheitstrennstreifen zu parkenden Autos markiert werden, insbesondere um die Gefahr von Dooring-Unfällen zu verringern.

Bei Verkehrsstärken über 1500 Kfz/Tag soll die Einrichtung von modalen Filtern zur Verhinderung von Kfz-Durchgangsverkehr geprüft werden.

Positiv ist auch, dass unebene Fahrbahnbeläge künftig prioritär beseitigt werden sollen.

Wir freuen uns, dass die Bevölkerung über Fahrradstraßen besser informiert werden soll. Dass z.B. nebeneinander radeln erlaubt ist!

Der Radentscheid hätte sich zusätzlich auch noch die Einrichtung von Lieferzonen gewünscht, um Behinderungen durch 2. Reihe-Parker zu minimieren und bedauert, dass es zur Einführung von Fahrradzonen leider nur eine unverbindliche Absichtserklärung und die Aussicht auf ein langjähriges Pilotprogramm gibt.

Sollte die Umsetzung des Beschlusses nicht aus verkehrsrechtlichen Gründen oder Mangel an Ressourcen scheitern, wird er zu einer deutlichen Aufwertung der Fahrradstraßen führen und die Unterschiede zu einer normalen Tempo-30-Straße sichtbar vergrößern.

Da es für die Einrichtung von Fahrradstraßen gesetzliche Hürden gibt, werden die Tempo-30-Straßen im Nebenstraßennetz allerdings weiterhin eine große Bedeutung behalten. 

Wir haben die Pasinger Brücke gefeiert

Am Nachmittag des 17. Juli hat das Aktionsteam die zweite Aktion des Jahres der Reihe “Wir Feiern / Fordern jeden Meter” zelebriert! Und was für ein Fest – diesmal abseits der Altstadt auf der Radl-Stammstrecke!


Brücken verbinden Orte, verbinden Menschen, eröffnen neue Perspektiven.

Vor zweieinhalb Jahren haben wir vom Radentscheid München die Eröffnung der Rad- und Fußgängerbrücke auf der Südseite der S-Bahn-Stammstrecke gefeiert und gleichzeitig eine Schwester nördlich gefordert. Nun ist es so weit! Die Radler*innen können nördlich der S-Bahn-Stammstrecke ohne Stopp über die Offenbachstraße hinweggleiten. Höchste Zeit, diesen Meilenstein der Radl-Stammstrecke zwischen Pasing und Hauptbahnhof zu feiern!

Dies ist auch das Ergebnis des unermüdlichen Engagements der städtischen Mitarbeitenden, wofür wir uns bedanken. Da haben wir uns auch gesprochen und haben neue Ideen für die Radlhauptstadt München gesponnen. Für eine ganzheitliche Radinfrastruktur braucht es ein durchgehendes Netz mit sicheren und bequemen Verknüpfungen. Wir hatten konstruktive Gespräche, damit die Umsetzung des Radentscheids München weiter an Fahrt aufnimmt.

Wir haben ein gemeinsames Ziel: Alle Radfahrenden sollen überall sicher, zügig und entspannt unterwegs sein können.

Der amerikanische Mobilitätsexperte John Simmermann (Active Towns) war dort auf Tour mit dem städtischen Radlbeauftragten Florian Paul, und auf seinem Kanal wird bald noch ein Video erscheinen. Hier schon vorab sein erstes schönes München-Video:

Schyrenstraße – Das Kopfsteinpflaster ist weg

Die Alternative zur Humboldtstraße in der Au ist jetzt viel schöner! Den extrem schmalen Radweg mit geparkten Autos, deren Türe auf dem Radweg direkt öffnen, kann jetzt komfortabler vermieden werden. Wie gefällt’s?  Gibt’s Straßen bei Dir, wo der Kopfsteinpflaster das Radeln nervig macht?

Bicibus: Sicher und bequem zur Schule mit dem Fahrrad

Mit dem Bicibus des ADFC München sind Kinder diesen Sommer an drei Freitagen geradelt. 

  • An festgelegten Haltestellen sammelten sich Kinder und fuhren gemeinsam in Begleitung von Erwachsenen zur Schule.
  • Die Strecke war kindgerecht und an die Schulzeiten angepasst.

Im Sommer können Eltern mit ihren Kindern eine Strecke zur Schule ohne Zeitdruck ausprobieren – vielleicht wäre ein Bicibus etwas für Deine Kinder im kommenden Schuljahr?  Melde Dich bei bicibus@groups.adfc-muenchen.de wenn Du und / oder Dein Kind mitmachen wollt!

„Altstadt für alle“: Informationsveranstaltung und Zeitungsartikel

Am 8. Juli fand die dritte Bürgerbeteiligung zum Thema „Altstadt für alle“ statt. In der Veranstaltung wurden die Pläne der Stadt zur Umgestaltung der Altstadt vorgestellt und diskutiert. Besonders spannend ist die Idee der Kammern – dass Autos nicht von einem Altstadt-Viertel in andere fahren dürfen, sondern erst aus der Altstadt raus müssen, um wieder einzufahren – mit anderem Namen: Superblocks (hier Seite 79)Alle Präsentationen dazu sind auf der Website des Mobilitätsreferates. Die nächste Veranstaltung im Oktober 2024 wird alle Ergebnisse präsentieren, nach der Jugendbeteiligung und noch einem Bürgerpanel. Wir werden das auch ankündigen!

Der Lenkungskreis Radentscheid trauert um Dr. Michael Hälsig

Wir vom Lenkungskreis Radentscheid München sind zutiefst erschüttert über den Tod unseres langjährigen Mitstreiters für eine bessere Radinfrastruktur in München, Dr. Michael Hälsig. Von einer seiner geliebten Bergtouren kehrte er nicht mehr zurück. Die Liebe zum Panorama der Natur und den Bergen war das perfekte Gegenstück zu seiner Liebe zu Bildschirmarbeit, zu Daten und Fakten. Als IT-Experte hat er uns alle im LK gelehrt, systematisch, logisch und stringent zu denken und die Potenziale aufgezeigt, die in der klugen Datennutzung für die Verkehrswende schlummern. Als Mitglied des Lenkungskreises arbeitete er an der zukünftigen Radnetzplanung und an den Planungsleitlinien für die Umsetzung des Radentscheids, in ständigem und konstruktiven Austausch mit der Verwaltung, unzählige kleine Schritte hat er angestoßen und so das große Ganze vorangetrieben. Keine Themen für die große Bühne, und dabei doch das unabdingbare Fundament für bessere Mobilität. 

Sein Werk Radwegplanung München wird der ADFC München übernehmen und fortführen.

Am 23. Juli haben wir am Friedhof Baierbrunn von ihm Abschied nehmen dürfen.

Unser kompletter Nachruf ist auf der Website.

Porträt: Michael Hälsig

Am 4. Juli 2019 haben wir 160.000 Unterschriften vor dem Rathaus am Marienplatz übergeben und am 24. Juli 2019 wurden unsere Forderungen vom Stadtrat vollumfänglich angenommen.

Seitdem arbeiten wir zusammen mit den städtischen Referaten an der Umsetzung. Wir haben vieles erreicht: 

  • Einstellung von Planerinnen und Planern
  • Teil-Realisierungen des Altstadt-Radlrings (grün gefärbte Radwege)
  • Planungsleitlinien für die Radinfrastruktur
  • Ausarbeitung des Radvorrangnetzes (Beschlussvorlage kommt noch dieses Jahr)
  • unzählige Verbesserungen an existierenden Radwegen
  • geschützte Radwege (PBLs)
  • Sehr viele Radabstellplätze auf der Fahrbahn in den Stadtvierteln

Die vergangenen fünf Jahre waren wie das Drehen eines Tankers, langsam und mühsam und jetzt fahren wir in die richtige Richtung und müssen noch etwas Fahrt aufnehmen für eine schnellere und effektivere Umsetzung der Verkehrswende. Immer wieder werben wir für bessere Radinfrastruktur, ein durchgängiges Netz, denn nur dann werden die Menschen in München umsteigen auf den Sattel und damit für ruhigere, saubere und grünere Viertel sorgen, dem Klimawandel begegnen und für die eigene Gesundheit strampeln. 

Wir haben noch viel vor. Wir bleiben dran. Wir können nicht anders. Für Euch, für uns und für unsere Stadt.

Stellungnahme des Radentscheid München zur Augustenstraße zwischen Briennerstraße und Görresstraße
Auf Grundlage der Pläne „Augustenstraße“ mit Stand vom 10.05.2024

Mit Freude können wir dazu schreiben: 

In der gemeinsamen Entwicklungsarbeit wurden die Anregungen des Radentscheid durch die Projektverantwortlichen ernsthaft geprüft und in die Planungen aufgenommen oder mit nachvollziehbaren Begründungen im Konsens nicht weiterverfolgt.

Die Planungen können damit als bestmöglich Radentscheid-konform bezeichnet werden.

Die Planungen werden am 8. Juli 2024 im Bezirksausschuss 3 Maxvorstadt besprochen.

Wir vom Lenkungskreis Radentscheid München sind zutiefst erschüttert über den Tod unseres langjährigen Mitstreiters für eine bessere Radinfrastruktur in München, Dr. Michael Hälsig. Von einer seiner geliebten Bergtouren kehrte er nicht mehr zurück. Die Liebe zum Panorama der Natur und den Bergen war das perfekte Gegenstück zu seiner Liebe zu Bildschirmarbeit, zu Daten und Fakten. Als IT-Experte hat er uns alle im LK gelehrt, systematisch, logisch und stringent zu denken und die Potenziale aufgezeigt, die in der klugen Datennutzung für die Verkehrswende schlummern. Als Mitglied des Lenkungskreises arbeitete er an der zukünftigen Radnetzplanung und an den Planungsleitlinien für die Umsetzung des Radentscheids, in ständigem und konstruktiven Austausch mit der Verwaltung, unzählige kleine Schritte hat er angestoßen und so das große Ganze vorangetrieben. Keine Themen für die große Bühne, und dabei doch das unabdingbare Fundament für bessere Mobilität. 

Der frühere IT-Berater baute darüber hinaus die Datenplattform radwegplanung-muenchen.de mit auf und pflegte sie kontinuierlich. Ein besonderes Anliegen waren ihm die Verbesserung des Radwegenetzes im Münchner Süden und die Planung der Radschnellwege. Er erarbeitete zudem effiziente Priorisierungsverfahren für den Ausbau der Radwege. Zuletzt beschäftigte sich der ausgewiesener Verkehrsexperte intensiv mit der Schulwegsicherheit in München. Auch hier analysierte er Daten aus zahlreichen Quellen und bereitete diese auch für die Nutzung von Politik und Verwaltung auf. Sein großes Ziel: Kindern überall in der Stadt einen sicheren Weg mit dem Rad zur Schule zu ermöglichen. München verliert mit Michael einen großen Vordenker und Systematiker der Verkehrswende, der stets nach dem Grundsatz handelte: Man darf es nicht nur gut meinen, man muss es auch gut machen. 

Vor allem aber auch als Mensch wird er uns unendlich fehlen: Seine Expertise, seinen Scharfsinn hielt er stets vornehm zurück, um dann in entscheidenden Momenten das Tempo einer ausufernden, hitzigen Sitzung zu beschleunigen und die Dinge auf den Punkt zu bringen, freundlich, aber bestimmt, immer sachlich und doch stets mit einem schelmisch aufblitzenden Humor und feiner Ironie. Dazu die erkenntnisreichen Radtouren, die wir mit Michael machen durften und die uns nicht selten die Augen öffneten, warum die Dinge so sind, wie sie sind – und wie man das ändern könnte. 

Nicht zuletzt der starre Rahmen des Straßenverkehrsrechts war Michael ein Graus, der für einen “menschenfreundliche Mobilität” kämpfte. Und dabei immer pragmatisch gekleidet war: Biker-Schuhe, Biker-Shorts, Helm und die obligate Biker-Jacke in Signalfarben. Ein überzeugter, drahtiger “Bio-Biker”, der die aktive Mobilität aus Muskelkraft lebte, auf einem Hardtail-Mountainbike! Kurzum: Ein Vorbild für uns alle, das uns unglaublich fehlen wird und fachlich wie menschlich eine nicht zu schließende Lücke hinterlässt. Wir haben einen fabelhaften Rad-Kameraden verloren und sind in tiefer Trauer. Ruhe in Frieden, Michael.

Stimmen von Weggefährt*innen für Michael: 

Katharina Horn, Sprecherin Radentscheid München

Michael hat mich oft aufs Neue verblüfft. Es begann mit einer Auswertung der geeignetsten Straßen für Radentscheidmassnahmen, die ich so anspruchsvoll fand, dass ich sie scherzhaft “Weltformel” genannt habe. Zu meinem Glück hatte Michael nicht nur sehr große Fachkenntnis, sondern auch einen tollen Humor. Mir wird beides sehr fehlen! 

Andreas Schön, Sprecher Radentscheid München

Schon bei unserem ersten Treffen im Januar 2017, als wir bei Eiseskälte seine Überlegungen zur Verbesserung des Radwegenetzes im Münchner Süden abgeradelt sind, haben wir sofort gemerkt, dass die Chemie zwischen uns stimmt. Mit seiner großen Lebenserfahrung, ob aus der IT-Beratung (Stichwort: „Projekt und Zeitmanagement“) oder als Opa (Stichwort: „Kinderfahrräder“), war er persönlich und fachlich eine absolute Bereicherung für mich und den ADFC. Ich bin ihm sehr dankbar, dass wir daran teilhaben durften. Sein Tod ist ein großer Verlust. Ich werde ihn sehr vermissen und in würdiger Erinnerung behalten.

Johannes Reichel, Lenkungskreis Radentscheid für die Grünen München

Was eine “Münchner Fahrradstraße” ist, weiß ich von Dir: Autos dürfen weiter (fast) alles, sogar Diagonalparken! Solche Dinge haben Dich umgetrieben und empört. Die Absurditäten eines “autozentrierten Verkehrssystems”, eines erstarrten Reglements (FGSV!) hast Du wie kaum ein Zweiter messerscharf seziert und vorgeführt. Ich habe Dich kennen- und gleich schätzen gelernt, bei der Organisation einer politischen Radtour durch Sendling, bei der mir die Augen aufgingen. Ich sage nur Karwendelstraße. Oder bei einer AK-Radtour zur Umsetzung des Radentscheids, zu dessen Gelingen Du nicht wenig beigetragen hast, mit Deiner freundlichen Unerbittlichkeit. 

Um die Dinge zu ändern, braucht es nicht nur guten Willen, sondern auch gutes Wissen. Das hattest Du in Hülle und Fülle. Und zwar ohne damit zu prahlen. Solche Leute braucht die Verkehrswende. Angenehm, ruhig, unprätentiös, aber doch dezidiert, zielorientiert und wenn es sein musste, mit der nötigen Schärfe. Ebenfalls beeindruckend: Dein zackiger Fahrstil auf einem wie Du selbst schlanken Bio-Bike. Dort wo Du jetzt bist, brauchst Du auch keinen E-Antrieb mehr. Radler haben da Vorfahrt. Hoffentlich passt Du als “Sankt Michael” auf uns Münchner Radler auf! 

Thomas Häusler, Lenkungskreis Radentscheid für Green City e.V.

„Nichts ist so schön wie Fahrrad fahr’n“, das Lied von Max Raabe, drückt für mich die Persönlichkeit von Michael aus. Er war ein sympathischer Menschenkenner, immer einfühlsam, freundlich und positiv eingestimmt. Du wirst mir unendlich fehlen, Michael. Deine einzigartige Kombination aus Fähigkeiten, die Bedürfnisse der Schwächeren im Verkehr zu verstehen und in komplexe IT-Lösungen auf radwegplanung-muenchen.de umzusetzen, war unvergleichlich.

Nur du konntest so unermüdlich und ausdauernd Verkehrsdaten sammeln, mit autodidaktisch angeeignetem Wissen Algorithmen programmieren und die Ergebnisse visualisieren. Deine Arbeit war genial und einzigartig für München.

Bernhard Dufter, Lenkungskreis Radentscheid für den Bund Naturschutz

Michael konnte so diplomatisch kontroverse Standpunkte austarieren und dabei doch konsequent die Ziele für einen besseren Radverkehr im Auge behalten. Sei es im Großen für das Streiten um das Gesamtnetz der Stadt als auch im Detail bei der Erarbeitung der Planungsleitlinien. Seine Begabung, Menschen für sich einzunehmen, gründete sicher in seinem Humor, seiner kulturellen Offenheit und seinem fundierten Wissen. Die Erinnerung an ihn erfüllt mich mit Wärme und Zuversicht.

Uwe Zimmermann, Lenkungskreis Radentscheid für den ADFC

Michael hat mich immer wieder mit seinem vielseitigen Wissen und seinen scharfsinnigen Analysen überrascht. Mit diplomatischem Geschick und dem Aufzeigen neuer Perspektiven war er gerade in schwierigen Situation ein unverzichtbarer Problemlöser. Mit seiner angenehmen und aufgeschlossenen Art und seiner Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, hat er jede Diskussion bereichert.

Der Datenschutz war Michael immer ein Anliegen, das Sammeln und Analysieren von Verkehrsdaten dagegen war eine Leidenschaft. Auf seiner beeindruckenden Internetseite radwegplanung-muenchen.de hat er eine beispiellose Sammlung von Radverkehrsthemen, Auswertungen und Geo-Informationen zusammengetragen. Sie ist Zeugnis seiner intensiven und kreativen Arbeit und Vermächtnis zugleich.

Sonja Haider, Stadträtin und Lenkungskreis Radentscheid für die ÖDP

Ich kann es nicht fassen, dass Michael nicht mehr da sein wird bei unseren nächsten Radentscheid-Treffen und Diskussionen. Noch vor ein paar Wochen hat er mit gewohnter Schnelligkeit und Präzision Daten zu Parkdruck erfasst und „mal schnell“ eine Grafik gezaubert. Neben diesen Talenten war Michael auch ein großartiger Menschenkenner. Seine Einsichten in Strategie und Führung, seine klugen Taktiken und sein scharsinniges Urteilsvermögen werden mir schmerzlich fehlen. Ich bin dankbar für die Zeit, die wir an gemeinsamen Zielen gearbeitet haben, für sein leidenschaftliches Engagement, sein tiefgründiges Wissen und seine beharrliche Zuwendung zu unserer Sache. Michaels Vermächtnis wird in meiner und unserer Arbeit weiterleben.

Genevieve Cory, Referentin Radentscheid München

Seine Kreativität wird mir fehlen. Er hat Muster erkannt und konnte sie dann für andere Menschen begreifbar machen: er kombinierte fundierte Daten, um Intuitionen zu belegen – oder widersprechen. Und so angenehm im Umgang: ein Vorbild.

Holger Quick, Lenkungskreis Radentscheid für Green City e.V.

In diesem Moment fühle ich mich über unseren leidenschaftlichen Einsatz für den Radverkehr hinaus erschreckend eng über unsere Leidenschaft für die Berge verbunden.

Nirgendwo, meine ich, ist das Glücksgefühl so allumfassend wie in den Bergen, wenn man sein Leben frei und selbstbestimmt in die Hand nimmt und sich über sich selbst hinaus in einsame Höhen erhebt.

Andreas Schuster, Leitung Mobilität bei Green City e.V.

An Michael hat mich immer begeistert, dass er Diskussionen stets eine Ebene und Sichtweise hinzufügen konnte. Debattierten wir eng am Projekt, so erweiterte er oft unseren Horizont und fragte nach den systemischen Zusammenhängen und eventuellen Lösungsansätzen unter diversen Blickwinkeln. Er verstand es vorzüglich, den Status Quo von Projekten festzuhalten und zu visualisieren. Aber auch Fortschritte nachzuverfolgen und bei deren Ausbleiben kritisch nachzuverfolgen, wie man die Dinge wieder ans Laufen bringen kann. In geselligen Runden war Michael ein gern gesehener Tisch- und Gesprächsnachbar, der mit Humor und vielen Anekdoten aus seinem Leben unterhalten konnte. Wir wollen mit einem Spruch enden, den wir neulich entdeckt haben: In einer Millionenstadt wird es plötzlich still und leer, weil ein Mensch von uns gegangen ist. Als Green City wünschen wir Michael nun, neue Horizonte mit Leichtigkeit zu durchstreifen und seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten, alles Gute und viel Kraft.

Wir feiern + fordern jeden Meter: Sendlinger-Tor-Platz!

Die Fertigstellung eines weiteren Teilabschnitts des Altstadt-Radlrings ist ein guter Anlass, unsere Aktionsreihe „Wir feiern + fordern jeden Meter“ am 18.06.2024 endlich weiterzuführen 🍾🥳. Nach alter Tradition werden wir ab 16:30 Uhr auf die neuen Radwege anstoßen 🥂 und uns ein Bild von der neuen Situation machen 👍👎. Außerdem wollen wir möglichst viele vorbeikommende Radfahrer*innen 🚴‍♀️ und Fußgänger*innen 🚶‍♀️über den Altstadt-Radlring und den Radentscheid informieren, um den Druck für die weiteren Planungen (wie die der Sonnenstraße!) zu erhöhen. Nach ca. 18 Uhr geht es bei gutem Wetter noch auf ein Getränk in den Nußbaumpark 🍻. Kommt zahlreich und am besten in Radentscheid-T-Shirt und mit (Sekt-)Glas 🥂! 



Sendlinger-Tor-Platz: Wir feiern / fordern jeden Meter!

 18. Juni 2024 16:30 – 18:00 

So beurteilt Holger Quick, Mitglied des Lenkungskreis Radentscheid und Infrastruktur-Experte von Green City, die neue Situation am Sendlinger Tor:

“Auf den Fotos bemerkt man die weißen Randlinien (schön reflektierend), für die wir uns am Altstadt-Radlring und allen Radwegen der Kategorie IRII (Radschnellwege) und IRIII (Radvorrangrouten) erfolgreich eingesetzt haben. Aus unserer Sicht verbessern diese Linien bei Hochbordradwegen die Trennung zum Fußverkehr und reduzieren Konflikte durch Fahrbahnübertretungen.

Zudem wurde für die Rotfärbung der Furt ein neues Verfahren angewendet (PMMA), das deutlich griffiger und farbintensiver ist und insgesamt eine längere Haltbarkeit unter Kfz-Belastung hat. Auch die eigenen Ampeln mit Gelbphase für Radfahrende setzen die Forderungen des Radentscheids um und werden immer häufiger angewandt. Alles erfreuliche Verbesserungen, die zeigen, dass sich unser aller unermüdliches Engagement lohnt. :-)

Davon ungeachtet bleiben weitere Verbesserungsmöglichkeiten, die wir in einem kontinuierlichen Prozess einbringen werden.”

Feier der Eröffnung der Rad- und Fußgängerbrücke über die Offenbachstraße in Pasing

Die neue Brücke ist endlich fertig, ein weiterer Meilenstein für die Radl-Stammstrecke zwischen Pasing und Hauptbahnhof. Das wollen wir am 17.7. ab 16.30 Uhr vor Ort feiern, ab 18:30 Uhr geht es in der Pasinger Fabrik weiter. Es soll ein gemütliches Get-Together werden mit der Verwaltung, dem Bezirksausschuss, den Bauarbeitern, den Anwohner*innen und natürlich DIR. Also gleich den 17.7. in den Kalender 📆 eintragen!!! Damit möglichst viele Anwohner*innen kommen, brauchen wir noch Hilfe bei der Verteilung unserer Einladungs-Postkarten. Bitte melde Dich bei Anna.Volkmer@adfc-muenchen.de. 

Feier der Eröffnung der Rad- und Fußgängerbrücke über die Offenbachstraße in Pasing

 17. Juli 2024 16:30 – 18:30 Offenbachstraße-Brücke

REM-Party in der Pasinger Fabrik

 17. Juli 2024 18:30 – 22:30 Pasinger Fabrik

Ride of Silence Gedenkfahrt 3. Mittwoch im Mai

Am 15. Mai sind wir 20 Kilometer bei dieser jährlichen Gedenkfahrt geradelt: Es ging raus bis zur Kreillerstraße in Trudering, wo eine Radfahrerin im April auf einem Radfahrstreifen in Mittellage (RiM) von einem LKW-Fahrer überfahren wurde. Dort wurde ein weiß lackiertes Ghostbike aufgestellt, um auf diese gefährliche Stelle hinzuweisen und um an die Frau zu erinnern, die ihr Leben dort ließ. Begründungen unserer Ablehnung dieses Kreuzungsdesigns findest Du in unserer kompletten Pressemitteilung wie auch im offiziellen RiM-Papier des ADFC.

RiM im Stadtrat nach Todesfall in der Kreillerstraße

Am 8. Mai hat der Mobilitätsausschuss des Stadtrates einen Bericht des Mobilitätsreferates zu RiM gehört, wonach die 45 RiM in München keine Auffälligkeiten in der polizeilich berichteten Unfallstatistik gezeigt haben. Wir finden hingegen, dass ein RiM grundsätzlich gefährlich ist, und dazu an der Kreillerstraße besonders schlecht umgesetzt wurde. Er ist potenziell tödlich, kurz: das Gegenteil von fehlerverzeihender Infrastruktur! Die Stadt untersucht RiMs weiter. Aber wir können alle helfen, die Gefährlichkeit der Lage besser erkennbar zu machen. Niemand will, dass erst Kollisionen stattfinden müssen, um Infrastruktur-Umbauten zu begründen, wir brauchen Prävention statt Reaktion! Insbesondere bei Fahrradunfällen liegt zudem die Dunkelziffer sehr hoch! 

Subjektives Unsicherheitsgefühl? Bitte an die Stadt melden!

Die Meldeplattform der Stadt können wir alle benutzen, um auch subjektives Unsicherheitsgefühl zu dokumentieren. Die Meldungen werden geografisch analysiert, und da sie von fachkundigen Mitarbeitenden gelesen werden, landet jeder Hinweis auch an der richtigen Stelle. Die empfohlene Kategorie für unsichere Infrastruktur ist: Verkehrsbeschilderung- und Markierung => Verkehrsregelung und Führung unklar. Beim Text kannst Du frei formulieren – gute Stichworte wären:

  • Radweg in Mittellage
  • Ich fühle mich unsicher
  • Ich hatte einen Beinahe-Unfall
  • Ich hatte eine Beinahe-Kollision
  • Ich wurde geschnitten
  • Ich fahre lieber auf dem Gehweg
  • Ich fahre dort nicht mit meinen Kindern
  • Ich versuche es zu vermeiden
  • Hier gibt es Geisterradler
  • Hier fahren Leute in die falsche Richtung (weil Querungsmöglichkeiten zu weit auseinander sind?)
  • Hier gibt’s Dooring (hier gehen die Autotüren über den Radweg / Radschutzstreifen auf, hier habe ich Angst vor Autotüren)

Gehwegparker erfolgreich verhindert mit Anträgen an den Bezirksausschuss oder die Bürgerversammlung

Unsere neueste Veranstaltung zu #GestalteDeinViertel / Verkehrswende-Anträge war gut besucht, und wir brauchen noch mehr Beispiele für gute, umgesetzte Anträge! Wir haben schon das Parken auf einem Bürgersteig verhindert, gesehen bei Bepollerung einer Gehwegnase. Und andere Beispiele sind auf unserer Bürgerversammlungen-Seite verlinkt. War Dein Antrag nicht erfolgreich? Bitte melde uns, warum er abgelehnt wurde, möglichst mit Kopie des Originals. Uns ist bekannt, dass der identische Antrag in unterschiedlichen Bezirken unterschiedlich aufgenommen wird, und wir arbeiten daran, die Argumente so überzeugend zu machen, dass die Anträge nicht abgelehnt werden können. Mit Deiner Bezirksangabe bei der Newsletter-Anmeldung können wir polito-geografisch bessere Infos für Dich bereitstellen

Radschnellweg: “Muss ich nach Garching mindestens 20 km/h radeln?”

Nein, das neue Stück Radschnellweg nach Garching muss in den Kurven mit 20 km/h beradelbar sein, aber das ist keine Mindestgeschwindigkeit! Solche Fragen und mehr hat das Mobilitätsreferat (MOR) und wir in unseren verschiedenen Veranstaltungen zum Rad-Vorrangnetz in München beantwortet, damit die BAs besser ihre Stellungnahmen für den baldigen Stadtratsbeschluss abgeben können. Die Präsentation unseres Netzplanungsteams zeigt deutlich die Unterschiede zwischen und Anforderungen an den innergemeindlichen Radverbindungen. Wir wollen auch mehr solche Veranstaltungen anbieten – und über unsere Newsletter-Verteiler-Software ankündigen. Bitte diese Mail an Interessierte weiterleiten, damit sie sich anmelden können!

Am Freitag, 21. Juni braucht der BiciBus für Kinder noch Ordner*innen

Frühmorgens mit Kindern zusammen in die Schule radeln und dabei zeigen, wie wichtig sichere Infrastruktur für uns alle ist? Am Freitag, dem 21.6. (und dann nochmal am 19.07.) geht der Schwabinger BiciBus / Radlbus in die zweite Runde. Du möchtest gerne den BiciBus kennenlernen und verstehen wie das ganze funktioniert? Dann sei als Ordner*in mit dabei und trag Dich hier in diesem Dudel ein

Details zur BiciBus-Route findest Du hier.

Der erste BiciBus im Mai war schon ein voller Erfolg, ca. 30 viele Kinder zwischen 3 bis ca. 13 Jahre sind dazwischen eingestiegen und sind zusammen bis zu ihrer Schule gerollt. Bis der BiciBus zum „Selbstläufer“ wird, ist der organisatorische und personelle Aufwand tatsächlich groß – und Schwabing soll ja erst der Anfang sein. Du möchtest ihn gerne auch in Deinem Bezirk rollen lassen oder ihn gerne unterstützen? Dann melde Dich bitte über dieses Formular an.

Langfristig ist das Ziel, dass sich genügend Menschen zusammenfinden,  dass der BiciBus so häufiger fahren kann. Wer es schon gesehen hat, will’s haben!

Ein schönes Video zum BiciBus ist auf München TV. 

Fahrradstraßen im Stadtrat: unsere Stellungnahme zum Thema

Bald werden über zwei Pilotprojekten zu Fahrradstraßen im Stadtrat-Mobilitätsausschuss entschieden.  Leider sind die Empfehlungen für zukünftige Fahrradstraßen wenig verbindlich, und gehen zudem fast gar nicht über das hinaus, was schon das Gesetz für Fahrradstraßen garantiert. In unserer Stellungnahme beschreiben wir bald konkrete Verbesserungen, die mehr Sicherheit für die Radfahrenden und die zu Fuß Gehenden bringen würden.

Ein kleines Wunder: Mehr Radabstellbügel in der Nähe des Hauptbahnhofs!

Wer es leid ist, sein Radl auf der Nordseite des Hauptbahnhof ins unsägliche Abstellchaos zu quetschen, der kann jetzt auf der Ausgleichsfläche in der Elisenstraße zwischen Luisenstraße und Dachauerstrasse abstellen. Endlich sind da auch Radabsteller in größerer Menge fest montiert, 80 Stück sind “besser als nix”. Kleiner Wermutstropfen: Man geht noch drei Minuten zum HBF. Trotzdem: Eine deutliche und rasche Verbesserung und Interimslösung unter anderem durch den Druck des REM und insbesondere unseres Teams Radabsteller, bis endlich (in vermutlich frühestens zwei Jahren) eine neu Platzgestaltung auch eine ordentliche Radabstellanlage bringt. 

Der große Rahmen: Reform Straßenverkehrsrecht – Fortschrittchen!

Am 14. Juni wurde endlich die StVG-Novelle (Straßenverkehrsgesetz) nach langer Blockade (unter anderem durch das Land Bayern) verabschiedet. Im Kern ging es darum, die Ziele Klimaschutz, Gesundheit und städtebauliche Entwicklung neu zu verankern, um den Kommunen mehr Spielräume, etwa zur Einrichtung von Fahrradstraßen, Busspuren und Fußgängerüberwegen zu verschaffen. Auch die Anordnung von großflächigem Tempo 30 sollte erleichtert werden. Der ADFC kritisiert allerdings, dass auch im neuen StVG ein klares Bekenntnis des Gesetzgebers zur Vision Zero fehlt. Und damit ein eindeutiger Maßstab, was mit dem Ziel Verkehrssicherheit im StVG gemeint ist. 

Damit das Potential des neuen Verkehrsrechts genutzt werden kann, müsse zügig die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) und die technischen Regelwerke für Straßenbau modernisiert werden. Der Verband fordert die Abschaffung des Begründungszwangs für die Einrichtung von Radwegen. Auch sollten Radwege Priorität gegenüber Kfz-Parkplätzen haben. Tempo 30 soll innerorts Regel werden, Tempo 50 Ausnahme. Die Regelwerke müssen an der Vision Zero ausgerichtet werden und Vorgaben zur Verkehrsverlagerung machen, wie im Regelwerk „E Klima 2022“ vorformuliert, appelliert der Radverband. 

Der REM meint: Ein Fortschrittchen, dem viele weitere folgen müssen. Bis das alles “rechtssicher” wirksam wird, fließt jedenfalls noch viel Wasser die Isar herunter und wir müssen einstweilen weiter Druck machen … 

Der Radentscheid München (REM) und Partner gedachten zum siebten Mal in Folge mit dem Ride of Silence der im Verkehr getöteten Radfahrer*innen. Trauriger aktueller Anlass war auch der Tod einer Radlerin auf einem Radfahrstreifen in Mittellage auf der Kreillerstraße. Das Bündnis fordert “Vorfahrt für Sicherheit” und endlich eine konsequente Umsetzung der Vision Zero. 

Mit knapp 100 Teilnehmenden hat der Radentscheid München und seine Partnerorganisationen beim Ride of Silence (RoS) der im Verkehr getöteten Radlerinnen und Radler gedacht. Dieser findet jedes Jahr am 3. Mittwoch im Mai statt. Startpunkt war der Europaplatz am Friedensengel. Die Teilnehmenden fuhren traditionell gemeinsam ganz in weiß gekleidet und wurden von der Polizei bei ihrer Gedenkfahrt begleitet. “Die Stadt hat doch schon vor vielen Jahren die Vision Zero beschlossen. Warum werden dann noch immer Radfahrstreifen in Mittellage gebaut?”, fragte REM-Sprecher Andreas Schön. Ein kleiner Fehler könne dort große und potenziell tödliche Wirkung haben, erklärte der ADFC-Vorsitzende bei der Gedenkstation der verunfallten Radfahrerin an der Kreillerstraße. Die Kollision hatte auch im Stadtrat eine intensive Debatte über sogenannte “Radfahrstreifen in Mittellage” ausgelöst. “Dieses Konzept und Layout priorisiert eben die Leistungsfähigkeit und ist alles andere als fehlerverzeihend”, kritisierte Schön, wie bereits bei der Einrichtung des RIM an dieser Stelle im Jahr 2019. 

Dabei sei doch allseits bekannt, welche die speziellen Gefahrenlagen für Radfahrende seien. “Wir brauchen keine weiteren Analysen oder Untersuchungen. Alle Elemente für sichere Radinfrastruktur liegen vor. Wir wissen, wie sich Unfälle vermeiden oder zumindest abmildern lassen”, appellierte Schön. Als traurige Tatsache bezeichnete es REM-Sprecherin Katharina Horn, dass man auch in diesem Jahr wieder zu einem Ride of Silence aufbrechen müsse. “Es kann nicht sein, dass wir im Jahr 2024 noch immer Tote wegen schlechter Radinfrastruktur beklagen müssen”, kritisierte Horn und ergänzte: “Die Vision Zero ist beschlossen – jetzt fehlen die Maßnahmen”.

Für fehlerverzeihende Fahrradinfrastruktur sprach sich auch Martin Laschewski aus, der gemeinsam mit anderen Aktiven einige der Ghostbikes präpariert und lackiert hat. Das sei eine überaus bedrückende Tätigkeit, beschrieb der Radaktivist und Zweiradmechaniker. “Es darf einfach nicht als Normalität hingenommen werden, dass es tote Radfahrer*innen im Verkehr gibt. Umgekehrt: Es muss selbstverständlich werden, dass niemand im Verkehr stirbt. Bei allen politischen Debatten und Abwägungen, schlussendlich geht es um Menschenleben, die man retten muss”, appellierte er. Und forderte als sofortige Maßnahme Tempo 30 im Innenstadtbereich. Der Ride of Silence müsse nach seiner siebten Ausgabe in Folge, bei der wieder jedesmal wieder neue Geisterräder aufgestellt wurden, ein Ende haben, forderte Laschewski. 

Die Stationen des Ride of Silence 2024: 

  • Kreillerstraße, Ecke Bajuwarenstraße: An einem “Radfahrstreifen in Mittellage” (RIM) wurde am 26. April 2024 eine Radlerin von einem die Fahrspur wechselnden LKW überfahren und verstarb. 
  • Giesinger Berg: Im März 2022 nutzte am frühen Abend ein 65-Jähriger den Radweg am Übergang zur Martin-Luther-Straße nach links und wurde im Bereich der Ampel von einem PKW erfasst und so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus verstarb. 
  • An der Kreuzung Marsstr. / Pappenheimstr. erinnerten die Teilnehmenden an einen jungen Mann, der im November 2020 an der Kreuzung bei grünem Signal radelte. Eine PKW-Fahrerin missachtete das Rotlicht und überfuhr ihn. 

Auch als Vermächtnis der Opfer schlechter Radinfrastruktur will der Radentscheid München den Kampf für sichere und fehlerverzeihende Radinfrastruktur und die vom Münchner Stadtrat beschlossene „Vision Zero“ – Null Tote im Verkehr – fortsetzen. Das Bündnis fordert, diese endlich konsequent umzusetzen.  

Der Radentscheid München bedankt sich bei der Radlwerkstatt R18 für die hilfreiche Unterstützung durch Bereitstellung von 6 weißlackierter Räder.

Wir danken Johannes Reichel für die Fotos.

Wir wünschen Dir frohe Ostern und ein paar entspannte Tage! In knapp drei Wochen ist es soweit – dann machen wir gemeinsam Schluss mit der Rumeierei und wir wollen Dich beim Mega-Event der großen Rad-Sternfahrt auf der Straße sehen! 🚲✨ Und das hat einen Grund:

#WoBleibenUnsereRadwege

Fünf Jahre nachdem der Stadtrat die beiden Bürgerbegehren des Radentscheid München übernommen hat, sind lediglich wenige Projekte beschlossen, kaum etwas wurde umgesetzt. Nur Pläne statt Planierraupen? Nicht mit uns! Wir wollen endlich Ergebnisse sehen! Alle Radfahrenden müssen überall sicher, zügig und entspannt unterwegs sein können. 

Die Umsetzung des Radentscheids geht jedoch nur zäh voran. Trotz Bekenntnisse für mehr Radverkehr, wird beharrlich über die Leistungsfähigkeit des Autoverkehrs und den Wegfall von Parkplätzen diskutiert. Dagegen protestieren wir gemeinsam mit der Sternfahrt!

Und was ist mit der Autobahn? 

Das Sternfahrt-Team arbeitet unermüdlich daran, dass ALLE in diesem Jahr das Erlebnis Autobahn genießen können. Leider sind die Diskussionen mit den Behörden trotz der Bauernproteste nicht einfacher geworden. Das Team arbeitet sehr intensiv daran, jedes einzelne Bedenken seitens der Behörden auszuräumen. Daher ist derzeit die genaue Streckenführung noch nicht festgelegt. 

Bitte bleibt über https://muenchen.adfc.de/sternfahrt oder (fast) alle Social-Media-Kanäle informiert. Das End-Ziel ist wieder der Königsplatz, wo Dir ein buntes Programm erwartet.

Mach mit uns die Sternfahrt groß und gelb!

Zusammen mit Dir wollen wir wieder auf der Straße zeigen, wie wichtig und dringlich bessere Radwege für uns sind. Denn je mehr von uns auf der Straße sind, desto stärker werden wir gehört.

Wie kannst Du helfen?

Mobilisiere dein Netzwerk 

Mach die Große Rad-Sternfahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis, indem du mindestens 4 Personen mitbringst und das Abenteuer mit deinem gesamten Netzwerk teilst! Stell dir vor, wie ihr gemeinsam auf ebenem Asphalt dahingleitet, Seite an Seite fahren und uns dabei unterhalten können. Und zusammen macht es einfach noch mehr Spaß!

Sei als Ordner:in mit dabei

Für das erfolgreiche Gelingen und die Erfüllung der behördlichen Auflagen werden über 200 Ordner:innen benötigt. Bitte trage Dich hier ein! Vorkenntnisse brauchst Du keine, Du erhältst alle notwendigen Informationen vorab. 

Verteile Flyer & Plakate

Im Radlerhaus des ADFC München in der Platenstr. 4 wartet rund um die Uhr die graue Zauber-Wunder-Truhe auf Dich, prall gefüllt mit einer Fülle an DIN A3 Plakaten und Flyern. Zahlreiche Fahrradläden, Bio-Supermärkte, Szene-Treffs und mehr verfügen über Schwarze Bretter oder sind begeistert davon, unsere Plakate aufzuhängen. Schau dort vorbei und bring die Plakate & Flyer mit. 

Sei aktiv auf Social Media

Unsere REM-Social-Media-Kanäle findest Du im Footer dieser Mail. Bleib informiert und abonnier die Kanäle und wenn Du online bist – poste was das Zeug hält ;-). Verwende den Hashtag #sternfahrtMUC um unsere Reichweite zu vergrößern und noch mehr Menschen zu erreichen.

ADFC München: Instagram, Facebook, X, und Blue Sky

Sharepics und Videos werden immer wieder dort geteilt, wie auch hier: https://www.radentscheidmuenchen.de/veranstaltungen/sternfahrt-2024/

Nutze den Profilbildgenerator

Dieses Jahr gibt es zum ersten Mal ein Profilbildgenerator. Dieses Bild kannst Du auf jeder Social-Media-Plattform verwenden. Und zeige gerne Deinem Netzwerk, wo sie das Tool finden. Verwende den Hashtag #sternfahrtMUC, um Dich mit anderen Teilnehmern zu verbinden und die Bewegung zu unterstützen!


Spende beim Crowdfunding

Mit der Crowdfunding wollen wir die Kosten der Sternfahrt finanzieren, die wir nicht durch ehrenamtliche Helfer*innen stemmen können. Dazu gehören Werbematerialien wie Plakate, Flyer oder Aufkleber, die Bühne samt Aufbau, technisches Equipment wie Mikrofonen und Boxen sowie Honorare und Lizenzen für die musikalische Untermalung, mit der wir für eine gute und freundschaftliche Stimmung sorgen wollen.

Als Goodie gibt es unseren Held Conny Conrad, eine Sonder-REM-Edition von Giesinger Bräu, eine Rikschafahrt und vieles mehr zu erwerben. Danke für Deine Unterstützung!


Bring Dein Demo-Schild mit

Natürlich sind eigene Demo-Schilder bei der Sternfahrt gern gesehen! Am 6. April findet eine gemeinsame Bastelaktion dafür im Radlerhaus in der Platenstr. 4.  Materialien stehen bereit und durch gemeinsame Inspiration lassen sich kreative Ideen für witzige Sprüche noch besser umsetzen! Wir möchten allen Zuschauern deutlich zeigen, warum Tausende von uns auf die Straße gehen: für mehr Sicherheit für Radfahrer*innen und mehr Platz für das Fahrrad.

Bring Deinen Lautsprecher mit

Natürlich darf gute Musik auf keiner Sternfahrt fehlen! Vielleicht überrascht Dich der Osterhase und bringt eine Lautsprecherbox vorbei, die Du auf der Fahrt mitnehmen kannst. 

Wir sind alle wahnsinnig gespannt auf die endgültigen Strecken, aber eins steht fest: Wir werden eine Menge Spaß haben und so viele Radler*innen sein, dass deutlich wird, warum eine verbesserte Radverkehrsinfrastruktur dringend erforderlich ist.

Danke, dass Du mit dabei bist!

Einladung: Presse- & Fototermin

Der Radentscheid München zeigt am Mittwoch 20. März um 13:00 Uhr wie die Zukunft mit Protected Bike Lanes aussehen kann

Datum: 20. März 2024

Uhrzeit: 13 Uhr

Treffpunkt: südliche Kreuzung Prinzregentenstraße / Widenmayerstraße

Endlich Sicherheit und Platz für den Radverkehr auf der Isarparallele einer der meistbefahrenen Radwege Münchens!

Der Radweg am stadtseitigen Isarufer entlang der Erhardtstraße und der Widenmayerstraße, die sogenannte Isarparallele, zählt zu den am stärksten befahrenen Radwegen in München. Die Zählstelle am Deutschen Museum registrierte im Jahr 2022 bis zu 11.000 Fahrradfahrende an nur einem Tag! 

Fußverkehr und Radverkehr in beiden Richtungen haben an der Isarparallele viel zu wenig Platz. Ein geschützter Radfahrstreifen – eine “Protected Bike Lane” – auf der Fahrbahn kann Abhilfe schaffen und für die dringend notwendige Sicherheit sorgen. 

Radler*innen und radfahrende Familien schätzen die Vorteile dieser gesicherten Radfahrstreifen, die durch bauliche Maßnahmen wie beispielsweise Poller von der Fahrbahn der schnellen Kraftfahrzeuge abgetrennt sind. Protected Bike Lanes wurden bereits in der Brienner Straße und der Kapuzinerstraße erfolgreich erprobt. Das Ergebnis der Auswertung ist durchweg positiv und lädt zur Nachahmung ein.

Aktuell besteht auf der Isarparallele direkt neben dem Fußweg ein besonders schmaler Zweirichtungsradweg – auf vielen Abschnitten kaum breiter als ein normgerechter Radweg für nur eine Fahrtrichtung. Das Überholen von langsamen Radfahrenden ist wegen des starken Gegenverkehrs schwierig.

Regelmäßig kommt es zu gefährlichen Situationen. Kein Wunder, dass unerfahrene Radfahrende und Kinder, selbst in Begleitung von Erwachsenen, auf diesem Radweg selten anzutreffen sind. Dieser Abschnitt gilt schon lange als besonders stressig und gefährlich. 

“Eine Protected Bike Lane für den Radverkehr in Richtung Süden auf der östlichen Straßenseite und den vorhandenen Radweg ausschließlich für den radelnden Verkehr nach Norden nutzen, entschärft die Situation deutlich und ist auf dieser beliebten Strecke dringend nötig”, sagt Holger Quick vom Radentscheid München zu diesem Vorschlag. 

Gleichzeitig kann der Radweg unmittelbar neben dem Gehweg direkt am Isarufer aufgelöst werden und den Fußgänger*innen komplett zur Verfügung gestellt werden. Das wertet das stadtseitige Isarufer für Erholung und Freizeit auf und erhöht die Lebensqualität für Bewohner*innen und Gäste der Stadt. 

“Jetzt wird es wirklich Zeit, dass die Münchner Infrastruktur den Bedürfnissen der Menschen angepasst wird. Mehr Radfahrende heißt, dass wir weniger Autoverkehr haben werden und das ist das erklärte Ziel der Politik,” so Katharina Horn, Sprecherin des Radentscheid München. Sie ergänzt: “Radwegbreiten wie an der Isarparallele müssen der Vergangenheit angehören und da es Möglichkeiten gibt, das schnell und kostengünstig umzusetzen – worauf warten wir noch?”

Der Radentscheid München setzt darauf, dass der Stadtrat und das Mobilitätsreferat diese günstige und schnelle Lösung für die akut nötige Erweiterung der Isarparallele entschlossen aufgreifen. Eine solche Umgestaltung bringt eine spürbare Verbesserung für die zunehmende Zahl an Radnutzerinnen und Radnutzern auf der Isarparallele auf die Straße – noch in dieser Legislaturperiode.

So könnte die Widenmayerstraße aussehen. Visualisierung: Holger Quick. Bild klicken für die Version in voller Auflösung.

Lindwurmstraße ausgebremst?

Die Pläne für die Radentscheid-Maßnahme Lindwurmstraße drehen noch eine Runde durch das Mobilitätsreferat, um Fragen von Gewerbetreibenden zu beantworten – aber die Lindwurmstraße soll laut OB Reiter “so schnell wie möglich” sicherer gemacht werden.  Das war auch das Ziel von 40 Personen bei der letzten Bezirksausschusssitzung BA 02 Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Sie schilderten ihre persönlichen Beweggründe, warum der Planungsstopp sofort aufgehoben werden sollte… Der Bezirksausschuss formulierte eine Bitte an Dieter Reiter auf Fortsetzung der nächsten Umsetzungsschritte. Eine Bürgerinitiative hat sich gebildet; ein Beitritt ist über WhatsApp möglich! Am 4. März soll die Lindwurmstraße im BA 06 Sendling besprochen werden.

Die Politik ansprechen – und durchkommen

Warst Du noch nie in einer Bezirksausschuss-Sitzung oder Bürgerversammlung? Willst Du wissen, wie das so läuft? Wie Du selbst einen Antrag stellst? Dazu machen wir in 2024 quartalsweise Online-Veranstaltungen, die nächste ist am 20. Februar.  Bürgerversammlungen-Anträge werden direkt abgestimmt von allen Anwesenden und gehen dann direkt mit der Bearbeitung der entsprechenden Referate in den Stadtrat zur Abstimmung. Wir durchleuchten die Prozesse und geben konkrete Hinweise, wie Dein Anliegen erfolgreich wird.

IT-Aufgabe für Dich? Autoparkplätze erfassen und Daten begreifbar machen

Die Website Autokorrektur München stellt seit längerem Daten zu den öffentlichen Kfz-Stellplätzen dar – früher hat die Website als Bot auf Twitter gepostet, wie viele Parkplätze gerade in der Innenstadt frei waren. Solche Informationen sind wichtig, um mit verständlichen Fakten für die Neuaufteilung des öffentlichen Raumes zu argumentieren – denn der Platz wird benötigt für breitere Rad- und Fußwege wie auch für Baumpflanzungen. Heiko Bielinski hat mehr Pläne und kann IT-Unterstützung brauchen: Website-Backend-Coder, aber auch für Grafik/Frontend oder gern auch Menschen, die inhaltlich mitdenken.

Er hat schon einige Ideen, wie man das Projekt ausbauen könnte, v.a. auch auf Quartiersebene, wo es vermutlich in Parkgaragen sehr viel ungenutzten Parkraum gibt (den aber bisher niemand gesammelt erfasst), während an der Oberfläche immer noch Anwohnerparker für 30€ jährlich den öffentlichen Raum blockieren.

Ghostbikes neu lackiert

Am 15. Mai wird weltweit im Ride of Silence schweigend und weiß gekleidet durch die Städte geradelt, um den getöteten Radfahrenden im Straßenverkehr zu gedenken – für sie werden weiß lackierte Fahrräder aufgestellt. Wir hoffen, dass in München irgendwann keine neuen mehr aufgestellt werden müssen, aber am Wochenende wurden 3 Ersatzräder gesprüht, um bestehende Räder zu ersetzen.  Jeder darf die Ghostbikes mit neuen Blumen und Kerzen schmücken und Bescheid geben, wenn ein Rad ersetzt werden sollte: Hier sind alle Ghostbikes der Stadt in einer Karte dargestellt.  Wir brauchen Leute, die beim Lackieren, Ausfahren, Aufbewahren mitmachen… und die neuen, festen Schilder überall anbringen und befestigen!  Wir hoffen, dass die Schilder Vandalismus abwehren. Bitte melden bei ghostbikes@adfc-muenchen.de!
(Vielen Dank an Freiraum-Viertel für den Werkstatt-Platz!)

Der Wintereinbruch beschäftigt uns noch immer – 14 Tage nach dem großen Schneefall gab es immer noch Beschwerden zu Splitt- oder gar Altschneehaufen auf den verregneten Straßen. Unsere Pressemitteilung dazu anerkannte aber auch, dass die neuen Feuchtsalz-Teststrecken sehr viel besser aussahen als die meisten sonstigen Strecken.  Allein mit guter und gründlicher Räumung gleich am Anfang kann auch ohne Salz viel erreicht werden! Vielen Dank an alle, die uns Bilder über unsere Signal-Gruppe hochgeladen haben, die wir als anschauliche Untermauerung unserer weiteren Bemühungen benutzen können. Direkt an das Baureferat kann man das über machmuenchenbesser melden – anders als die Rad-Meldeplattform, die direkt ans Mobilitätsreferat geht.  (Außerdem erstattet die Stadt Splittschäden an Fahrradreifen…) 

Winterradeln ist auch schön

Viel Schönes am #Winterradeln findest Du unter dem Tag #treebybike auf Instagram, X-Twitter, oder Facebook: freudige Menschen, die Bäume per Lastenrad (oder auch unterm Arm) nach Hause befördern. Das macht wirklich Lust aufs Radeln!

Erster Fußverkehrsbeauftragter der Stadt ist fleißig bei der Arbeit

Lust auf zu Fuß gehen hat Ronald Benke, neuer Fußverkehrsbeauftragter der Stadt München im Mobilitätsreferat. Der Lenkungskreis Radentscheid hat ihn auf unserem monatlichen Treffen im November kennengelernt, und er ist auch zum November-Treffen des Stammtisches Verkehrswende und Mobilität bei unserem Bündnispartner Green City gekommen. Wir freuen uns über die jetzt schon produktive Zusammenarbeit, denn die Interessen der zu Fuß Gehenden und der Radfahrenden decken und ergänzen sich gut. 

Fahrradparker sind gut für zu Fuß Gehende

Zum Beispiel befreien #Fahrradflunder Gehwege schnell und ohne großen Bauaufwand von behindernd geparkten Fahrrädern, und sie bieten Anschlussmöglichkeiten für das sichere Abstellen des lieben Drahtesels. Das lustige Wort tauchte schon beim Bayerischen Rundfunk auf, in einem Bericht über deren Einsatz in Landsberg. Weitere sollen bald im Bezirk Nymphenburg-Neuhausen vor der Grundschule in der Südlichen Auffahrtsallee / Schlossrondell aufgestellt werden – temporär, bis das Baureferat dauerhafte Bügel installiert. Das Wort Flunder bezieht sich in diesem Falle auf einen flachen Unterbau, auf dem die Bügel montiert sind. Ähnliche Lösungen konnte man auch in mehreren Parklets der Stadt im Sommer sehen, beispielsweise im Südlichen Bahnhofsviertel.  Für temporäre Fahrradabstellanlagen gibt es vielfältige Systeme und Anbieter. Manche sind sogar stapelbar und können leicht mit dem Fahrrad (!) zum nächsten Einsatzort transportiert werden.  Der ADFC hat verschiedene dieser Systeme zusammengetragen und einem Test unterzogen.… 

Stadtpolitisch die Verkehrswende vorantreiben

Von der Schule-Flunder haben wir im öffentlichen Protokoll der November-Sitzung des Bezirksausschusses 09 erfahren, den wir über München Transparent (MT) zugeschickt bekommen haben – mit einem Abonnement zum Suchbegriff Fahrrad. Ein solches Abo liefert zeitnah Erkenntnisse über Anträge und Beschlüsse der Bezirksausschüsse und des Stadtrats. Mit dem Arbeitsmaterial kannst Du besser auf der allerlokalsten politischen Ebene für die Verkehrswende wirken! Solche Tipps geben wir weiter in unseren Bürgerversammlungen-Vorbereitungs-Terminen, die im Februar 2024 wieder starten. Unsere Teilnehmende in 2023 hatten viel Erfolg mit ihren allerersten Anträgen! Unter anderem haben wir gehört von: 

  • Superblocks – wie in Barcelona soll hier der Durchgangsverkehr ausgeschlossen werden, aber Autos von Anwohnenden und natürlich Feuerwehr und Polizei noch queren dürfen
  • Diagonalsperren (modale Filter) – Fahrräder und zu Fuß Gehende kommen durch diese Schikane, aber Autos müssen eine andere Strecke wählen – soll schneller gehen als ein Superblock
  • Zusätzliche Querungen über Tramgleise – um Radeln in die Gegenrichtung zu vermeiden

Zu den Online-Vorbereitungs-Terminen werden wir bezirksspezifisch einladen, sofern Du Deinen Bezirk in unserem Newsletter-Abo-Formular angegeben hast.  Die erste wird in Pasing-Obermenzing am 29. Februar stattfinden. 

Radfreude Kalender noch vor der nächsten Radlsaison bestellen

Für Deine Termine wirst Du natürlich immer einen Kalender im Blick behalten wollen – und da haben wir was für Dich!  Nachdem sich so viele für den REM-Jahreskalender 2023 begeistert hatten, gibt’s dieses Jahr die Chance ein Exemplar (oder mehrere!) der mit feinen Radl-Motiven bestückten 2024er-Ausgabe zu erwerben!  Gegen eine Spende von 10 Euro (gerne auch mehr) bekommst Du diesen schicken Fahrrad-Kalender, der eigens vom Radentscheid München für seine Unterstützer und Freunde gestaltet wurde! Überweise den Betrag doch einfach auf das ADFC PayPal-Konto mit dem Stichwort “REM-Kalender” und leite dann die PayPal-Quittung mit Deiner Post-Adresse an genevieve.cory@radentscheid-muenchen.de.  Der Versand erfolgt ganz sicher vor dem 20. Dezember – also rechtzeitig zu Weihnachten! 

📆 Am Samstag, den 16.12. kannst Du auch von 10-12:00 ins ADFC-Büro in der Platenstr. 4 kommen, und Dir Deinen Kalender persönlich abholen!  Schnell bestellen, die Menge ist begrenzt!

💸 PayPal

*️⃣ Stichwort „REM-Kalender“

Radlhalle: Aktion in der Schalterhalle Starnberger Flügelbahnhof

Um den Hauptbahnhof herum wird es immer schwieriger, Räder sicher abzustellen. Deshalb brauchen wir die Halle, die planmäßig erst in 2026 abgerissen wird.  Stell Dir vor, es würde so aussehen!  Wir wissen, die Bahn ist eine “harte Nuss”, aber wir brauchen die Halle dringend! Und Fahrräder waren schon 2021 dort auch abgestellt!  Schreibt bitte an Andreas.Rudolf@deutschebahn.com und an Dominik.Krause@muenchen.de und weise sie auf unseren Vorschlag hin!

Unsere Vor-Ort-Aktion, mit der wir auf diesen für alle Bahn&Bike-Nutzenden schwer erträglichen Missstand aufmerksam machen wollten, findest Du hier dokumentiert: https://www.radentscheidmuenchen.de/radaktivistinnen-protestieren-am-07-12-mit-einer-ueberraschungsaktion-am-bahnhof/ 

Querung Stadelheimer Straße: Eine REM-Maßnahme fertiggestellt

Die Querung Stadelheimer Straße ist jetzt fertiggestellt! Wem ist es schon aufgefallen? Wie wir erfahren konnten, sollen viele Maßnahmen 2024 wirklich in den Bau gehen. Und die mittlerweile ausreichend erprobten, geschützten Radwege kommen vielleicht auch noch als Option zum Tragen, damit Radwege schneller umgesetzt werden können. Eine Variante davon ist jetzt in der St. Magnus-Straße sichtbar, mit länglichen Verkehrsinseln zwischen Autoverkehr und Fahrradverkehr. Neues intensiveres Grün schmückt die Von-Der-Tann-Str. bis zum amerikanischen Konsulat. Und das Gebiet um’s Sendlinger Tor hat zuletzt viel von seiner Baustellenverkleidung abgelegt und “entpuppt” sich zu brauchbarer Radinfrastruktur. Der Altstadt-Radlring schlängelt sich nach Norden auf der Westseite … Fotos darfst Du gerne in Social Media posten und uns taggen, wir freuen uns sehr darüber!

Das war der letzte Newsletter der Radlsaison 2023 – und wann fängt für Dich die Radlsaison 2024 an? Wir wünschen einen nahtlosen, gesunden und wetterfesten Übergang ins neue Bike-Jahr, in dem wir noch weiter draufsatteln wollen. Mit Deiner Tretunterstützung!