Endspurt für den Fahrrad-Klimatest!

Samstag ist der letzte Tag! Nutze diese Gelegenheit, um deinen Ort mit anderen vergleichen zu lassen – alle zwei Jahre findet dieser Vergleich statt. Diese Vergleichbarkeit der subjektiven Sicherheit kann dazu beitragen, dringend benötigte Infrastrukturmaßnahmen voranzutreiben! Dein Ort muss sich nicht nur mit Amsterdam, Kopenhagen und Paris messen, sondern auch mit deutschen Städten wie Frankfurt, Berlin, Hannover und Tübingen.

In unserer Region haben Aying, Gräfelfing, Grünwald und Pullach noch nicht genügend Teilnehmende, um ausgewertet zu werden. Auch die Stadtbezirke Altstadt-Lehel, Hadern, Allach-Untermenzing und Feldmoching-Hasenbergl benötigen mehr Stimmen für eine Einzelbewertung. Bitte teile diesen Aufruf und leite ihn weiter!

Geschenkeempfehlungen

Radentscheid München T-Shirts

In diesem Jahr haben wir schon viele Demonstrationen gemacht, und die Gelegenheiten hören nicht auf – wir feiern das, was erreicht wurde und wir fordern das, was uns zusteht! Es ist immer gut, wenn viele Menschen in Radentscheid T-Shirts kommen können, die gibt es auch im Online-Shop zu kaufen!  Das helle Gelb ist auch aus der Ferne gut sichtbar, perfekt für große Fotos!




Critical Mass T-Shirts

Am #BlackFriday gestern sind viele wieder bei Critical Mass mitgeradelt – das ist nicht nur Spaß, sondern auch ein monatliches Netzwerk-Treffen, umsonst und draußen.  Es gibt auch dazu T-Shirts im Shop!

Lastenrad-Malbücher

endless bikes, ein Münchner Lastenradbauer, hat dieses Buch mit dem Thema “Lastenrad und Pinguin” von seiner Stiefmutter schreiben lassen – und alle Illustrationen sind von verschiedenen Künstlern extra zum Ausmalen durch die Kinder angefertigt. Das Malbuch ist ab sofort in ihrem Online Shop und im Laden in München Untergiesing zum Preis von 15€ zu erwerben.

Der gesamte Erlös für dieses Malbuch wird an den ADFC München BiciBus gespendet!

The Car that Wanted to be a Bike

Von Lior Steinberg: Das Auto, das ein Fahrrad sein wollte. Eine Familie steigt vom Auto auf Fahrräder um, und das Auto ist einsam! Wie findet er zu seiner Familie zurück? Jede*r Vorlesende darf eine eigene Übersetzung frei beim Lesen erfinden! 

Die Bürgerversammlungen für 2024 sind zu Ende: wie waren sie für Dich?

Über die Bürgerversammlung in jedem Münchner Bezirk dürfen Einwohner*innen einmal pro Jahr Anträge für die Verbesserung ihres Viertels präsentieren und ihre Nachbar*innen darüber abstimmen lassen. Wir sehen hier großes Potenzial für Radverkehrsthemen, und haben dafür in 2024 drei Online-Vorbereitungstermine dafür abgehalten, damit mehr Leute erfahren, was alles auf einer Bürgerversammlung gemacht werden kann. Dazu haben wir vor dem jeweiligen Termin die Anwohnenden aus den verschiedenen Bezirken angeschrieben und die voraussichtlichen Schwerpunkte gleich mitgeschickt. Zusätzlich gab es auch noch Ideen und Vorlagen für eigene Anträge.

Jetzt möchten wir Dein Feedback dazu – eine Umfrage kommt mit dem nächsten Newsletter.

Inhaltsverzeichnis für diese Ausgabe:

Der Fahrrad-Klima-Test nach Münchner Stadtbezirken, Petition zum Fahrradparken am Hauptbahnhof

Fühlst Du Dich sicher auf dem Rad? 

Mach mit beim Fahrrad-Klima-Test

Wusstest Du, dass der Fahrrad-Klima-Test des ADFC die Möglichkeit bietet, die Ergebnisse in München auch auf Bezirksebene auszuwerten? Wow! Nicht nur die subjektive Sicherheit wird zum ersten Mal abgefragt, wir werden nun auch ein Bild davon bekommen, in welchen Bezirken es sich sicherer radelt und in welchen weniger! Da kommt Wettbewerbsgeist auf! Damit das gut funktioniert, müssen aber mindestens 50 Leute pro Bezirk mitmachen. Aktuell brauchen wir in allen Bezirken noch mehr Stimmen, doch für eine aussagekräftige Einzelauswertung werden vor allem in diesen Bezirken noch mehr Beurteilungen benötigt:

  • Allach-Untermenzing
  • Altstadt-Lehel
  • Aubing-Lochhausen-Langwied
  • Berg am Laim
  • Feldmoching-Hasenbergl
  • Forstenried-Fürstenried-Solln
  • Hadern
  • Milbertshofen-Am Hart
  • Moosach
  • Thalkirchen-Obersendling


Hier bis zum 30. November 2024 mitmachen!

Sichere Radabsteller am Hauptbahnhof: Hier unterschreiben!

Mit einer Demonstration am Donnerstag, 24. Oktober unterstützte der Radentscheid München eine Petition zur Freigabe der alten Schalterhalle und der Fußgängerunterführung an der Paul-Heyse-Unterführung für dringend benötigte Radabstellplätze am Hauptbahnhof – auch während der Bauzeit. Der Verein Skateboarding München e.V. zieht demnächst aus dieser Unterführung in eine eigene Halle um, und die Schalterhalle ist seit Monaten ungenutzt und leer. Der Münchner Merkur und die Süddeutsche Zeitung haben berichtet, unsere Pressemitteilung findest Du hier, und die Petition selbst kannst Du hier unterschreiben!

Der Merkur hatte schon im September einen Artikel zu diesem drängenden Thema verfasst: Der tägliche Radl-Wahnsinn am Münchner Hauptbahnhof

Du hast die Demo-Ankündigung nicht mitbekommen? Dann komm’ in den REM-Info-Kanal auf Signal – da gibt’s tagesaktuelle Neuigkeiten, die schneller sind als der Newsletter!

Radentscheid-Vertreterinnen und Skater in der kunstverzierten Halle, die auch für Radabsteller geeignet sein könnte. 

Radl mit beim BiciBus!

Der beliebte Münchner Radlbus startet auch in diesem Schuljahr wieder durch!

Aktuell fährt er von Moosach bis Schwabing-West. Alle Infos zu Strecke und Fahrplan findest du hier.

Mitradelnde können überall ein- und aussteigen – auch ohne Anmeldung.

Die nächsten Termine: 06.11., 20.11., 04.12. und 18.12. 

Der Standort wird live in der Bicibus-WhatsApp-Gruppe geteilt.

Interesse am Begleiten oder an einem eigenen BiciBus? Melde Dich per Mail (bicibus@groups.adfc-muenchen.de) oder Formular!

Radl-Talk: Wie profitiert der Fußverkehr von der Radverkehrsförderung?

Wir in der Radlbubble wissen es schon, aber das Selbstverständliche anderen zu erklären, fällt nicht jedem leicht. Die Veranstaltung des Mobilitätsreferates beleuchtet neue Aspekte der Verkehrsdiskussionen in den Bezirksausschüssen und Bürgerversammlungen. Unbedingt hingehen! 

5. Dezember 2024, 18 bis 19:30 Uhr

PlanTreff, Blumenstraße 31

Anmeldung erforderlich hier!


Der Radentscheid München hat zusammen mit FUSS e.V. und der Bürgerinitiative Lindwurmstraße für den Umbau in der wichtigen Radverbindungtraße demonstriert – wenn die Radler auf der Straße fahren, gibt’s weniger Konflikte mit dem Fussverkehr!

Frostpendeln – Im Winter gemeinsam Fahrrad-Kilometer sammeln 

Als Pendant  zum sommerlichen Stadtradeln gibt’s jetzt das #Frostpendeln – eine tolle private Initiative. Es gibt keinen Wettbewerb und keine Preise, nur den Ansporn, mehr zu radeln als letztes Jahr und das im Winter

Der Leitgedanke ist ganz einfach: je mehr Kilometer gesammelt werden, desto mehr Teilnehmende sorgen dafür, dass das Fahrradfahren im Winter präsenter in der Gesellschaft wird und unser Verkehrsmittel als das wahrgenommen wird, was es ist: ein alltagstaugliches, ökonomisches und zuverlässiges Fahrzeug und nicht nur ein Spiel-, Sport- und Freizeitgerät.

Social Media für das gemeinsame Fotos-Teilen gibt’s dafür auch – und das Ganze geht am 1. November los! #Frostpendeln benutzen und hier anmelden!

Die Bürgerversammlungen Ende 2024

Mach mit und stell Deinen Antrag! Wir erklären Dir gerne, wie’s geht!

Mittlerweile gibt es auf jeder Bürgerversammlung Anträge für mehr Sicherheit für Fahrradfahrende. Einwohner stimmen darüber ab, dann gehen die Anträge in die Stadtverwaltung oder in den Stadtrat. Die demokratische Legitimation dieser Anträge kann effektiven politischen Druck erzeugen! Auch wenn Du keinen Antrag stellst, kannst Du die Anliegen anderer Leute unterstützen!  

Der Umbau der Lindwurmstraße wurde beschlossen! 

Wir freuen uns riesig, dass zumindest auf dem Großteil der Lindwurmstraße endlich eine qualifizierte Radinfrastruktur erstellt wird. Es ist ganz großartig, dass damit auch für den Fußverkehr und für die Aufwertung vor den Läden ausreichend Platz entsteht. Letztendlich gestaltet es sich auch sehr ähnlich in der Raumaufteilung wie in den ersten Planungen des Mobilitätsreferates vorgestellt! Alle Bäume bleiben erhalten (das ist auch dem Radentscheid sehr wichtig!), geschützte Radwege (Protected Bike Lanes) werden eingeführt (wie der Radentscheid immer wieder vorschlägt), und das Ganze wird am Ende günstiger als ursprünglich geplant – zum Teil auch, weil nun leider das südliche Ende der Lindwurmstraße nicht mit umgebaut wird. Der jetzige Radweg wird den Zufußgehenden zugeschlagen, und wir freuen uns mit FUSS e.V. und dem Einzelhandel und der Gastronomie darüber. Am 19. September haben wir eine gemeinsame Demonstration mit FUSS e.V. und der Bürgerinitiative “Lindwurmstraße für Alle” gemacht, um unseren Forderungen nach einer gerechten Verteilung des öffentlichen Raumes Nachdruck zu verleihen. Wir danken allen Beteiligten und freuen uns auf die Zukunft! (Und natürlich fordern wir mehr…)

Nur 10 Minuten für mehr und bessere Radwege!

Füll jetzt den ADFC Fahrrad-Klima-Test Fragebogen aus und sprich dich für mehr Radfreundlichkeit in München aus. Der ADFC gestaltet diese bundesweite Umfrage alle zwei Jahre seit 1989, aber dieses Jahr darfst du zum ersten Mal auch das Verhalten von anderen Verkehrsteilnehmenden bewerten: Geht es rücksichtsvoll zu? Wird der Überholabstand ausreichend eingehalten? Die subjektive Sicherheit ist hier gefragt.  

2. Kidical Mass 2024 war am 12. Oktober!

Der Junge ADFC München hat am vergangenen Samstag eine zweite Kidical Mass für 2024 veranstaltet – die Kinder sind von der Sweet Brown Snail vor dem Verkehrsmuseum zum Königsplatz geradelt.  Wir setzen uns gemeinsam für kindgerechte Radwege ein, denn nur eine Infrastruktur, die auch für Kinder sicher ist, ist eine gute Infrastruktur.  Fotos der Aktion findest Du hier!

In München gegen Gehweg- / Radwegparker vorgehen: Neue Tipps!

Was in Bremen in diesem Sommer durch ein Urteil möglich wurde, sollte auch in München durchgesetzt werden. Bremen muss jetzt gegen Gehwegparker vorgehen. Es ist nämlich genau so illegal, wie Radwege zuzuparken! 

Der VCD bietet am Donnerstag 17. Oktober ein interessantes Doppelpack:

Der VCD Bundesverband Online: Von 17 bis 18:30

Der VCD informiert und diskutiert mit Rechtsanwalt Dr. Hubertus Baumeister und Michael Glotz-Richter, ehemaliger Referent für nachhaltige Mobilität bei der Freien Hansestadt Bremen.

Anmeldung hier!


Der VCD in München in Präsenz wie auch Online: Von 19:30 bis 21:00

Live-Debatte zur lokalen Situation mit lokalen Akteur*innen in der Breisacher Str. 12

Mehr hier! Anmeldung an debatte@vcd-muenchen.de 

Neu: Polizei München empfiehlt und bearbeitet weg.li-Anzeigen

Auch immer wieder hilfreich ist der Hinweis auf weg.li – keine App, sondern eine Website, wo Anzeigen gegen Falschparker gestellt werden können. Mittlerweile von der Polizei München explizit empfohlen! Wir hören auch Erfolgsmeldungen von hartnäckigen Meldern, wie z.B. daß die Windeckstr. und Schloss-Prunn-Str. in Hadern mittlerweile von Gehwegparkern komplett befreit sind!

Eckige Kanten auf Radwegen? Zwei Entschärfungs-Methoden!

Bitte nutzt die Meldeplattform – dort können wir alle öffentlich einsehbare und strukturiert auswertbare Verbesserungsvorschläge für die Stadt machen. Auch gewünschte Bordsteinabsenkungen an Radwegen lassen sich melden: die Kategorie „Großer Höhenunterschied bei Übergängen (Bordsteinen)“ leitet die Meldung direkt an die zuständige Abteilung im Baureferat weiter. Erst im August verwies das Baureferat auch auf das etwas schnellere Formular über “Mach München Besser” (https://machmuenchenbesser.de/), dort gibt es zwar keine richtig entsprechende Kategorie, aber dafür weniger Pflichtfelder. Allerdings können wir diese Plattform derzeit nicht automatisch auswerten.  Schreib uns, wenn Du Meldungen gemacht hast – und welche Methode schneller Wirkung zeigt!

Endlich in Kraft getreten: StVO-Reform für leichtere Tempo 30-Zonen

Auch wenn Umbaumaßnahmen unserer Straßen von der Stadtverwaltung als zu teuer abgelehnt werden, können wir immer noch Tempo 30 und Fahrradstraßen verlangen. Letzte Woche sind die Änderungen auch endlich in Kraft getreten!

Anträge für beide Maßnahmen können jederzeit über Deinen Bezirksausschuss oder einmal im Jahr über Deine Bürgerversammlung gestellt werden – Einzelheiten zum Vorgang sind hier!

Neue Signal-Gruppe “REM-Info-Kanal”

Magst Du öfter aber kürzer informiert werden als im Newsletter? Wir haben einen neuen Signal REM-Info-Kanal! Da gibt es gar keine Gespräche, sondern nur Ankündigungen von Veranstaltungen, Demonstrationen, und Nachrichten. Kein Austausch! Mit unserem neuen Bild „Der Dackel spricht“:

Neue Ghostbikes aufgestellt

Wir danken unseren Freiwilligen, die mehrere weiss lackierte Ghostbikes am Samstag, 5. Oktober erneuert haben. Mit einer großzügigen Spende von R18 haben wir 3 Mahnmale ersetzt und 3 neue Geisterräder aufgestellt. Wir stellen immer wieder fest, dass Seniorinnen überproportional im Straßenverkehr sterben. Allein für Sommer 2024 werden 3 neue Räder für Seniorinnen aufgestellt:

  • 2024-06-04, Radfahrerin, 75 Jahre, Limesunterführung in Aubing (in Arbeit)
  • 2024-07-17, Radfahrerin, 81 Jahre, Implerstraße / Lindenschmitstr. 
  • 2024-08-10, Radfahrerin, 80 Jahre, Wasserburger Landstr. / Phantasiestr.

Es ist wirklich bitter, dass die Radinfrastruktur in München immer noch nicht sicher ist. Vision Zero, seit 2017 das Ziel der Stadt, alle Verkehrstoten zu vermeiden, ist bisher nicht realisiert. Insbesondere Kreuzungen stellen immer noch tödliche Gefahrenstellen dar. Wir suchen Aktive, die “Die-ins”, also Demonstrationen nach einem Unfall, organisieren. Bitte meldet Euch. Die komplette Karte ist auf der Seite für die jährliche Ride of Silence.

Anordnung von (geschützten) Radfahrstreifen und Tempo 30 erleichtert: Jetzt bitte alle mitmachen und Anträge stellen!

Tausendmal beantragt, tausendmal ist nichts passiert? Jetzt ist aber die Zeit gekommen, die Anträge nochmal zu stellen, denn die Anordnung von Radstreifen wurde durch die Reformen des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) und der Straßenverkehrsordnung (StVO) erleichtert: War bisher eine “qualifizierte Gefahrenlage” nötig, so reicht es jetzt, wenn die “Leichtigkeit” (des Autoverkehrs) berücksichtigt und die Verkehrssicherheit allgemein nicht beeinträchtigt wird. Außerdem dürften jetzt kurze “Lücken” von bis zu 500m zwischen Tempo-30-Abschnitten (z.B. an Kitas) ebenfalls Tempo 30 bekommen.

Aus der Bundes-ADFC-Pressemitteilung: 

Durch die kürzlich erfolgte Reform des StVG und jetzt der StVO können nun Radspuren und Fahrradparkplätze auf Fahrbahnen aus Gründen des Umwelt- oder Klimaschutzes, zum Schutz der Gesundheit oder zur Unterstützung der städtebaulichen Entwicklung eingerichtet werden. Bisher mussten solche Maßnahmen mit der Verkehrssicherheit begründet und konnten oft nur an Unfallschwerpunkten umgesetzt werden.

Solche Anträge dürfen alle Münchner*innen direkt an den eigenen Bezirksausschuss schicken (formlose E-Mail reicht, Kontaktdaten hier!), wie auch in der jährlichen Bürgerversammlung stellen. Bezirksausschüsse haben auch schon solche Anträge gestellt, zum Beispiel dieser Antrag aus 2021 auf Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit im Bezirk 02 Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und dieser ähnliche aus Sendling!

Wie schwierig das bisher gewesen ist wird in diesem TZ-Artikel sichtbar: Stadt will Tempo 30 auf der Leopoldstraße – doch scheitert bislang am Widerstand eines Münchners

Wer mehr dazu wissen will, kann dazu einen Vortrag in der ADFC-Akademie online besuchen: Neue Regelungen der StVO – Was bringt das neue Straßenverkehrsrecht? Mit: Roland Huhn (Referent Recht – ADFC-Bundesgeschäftsstelle).  Was ändert sich konkret? Welche Chancen ergeben sich für die verkehrspolitische Arbeit? 

Donnerstag, 15. August, 18:00 Anmeldung

Montag, 23. September, 18:30 Anmeldung

Tempo 30 – und alles wird gut?

Nein, leider nicht. Unser schwer vermisster Kollege Dr. Michael Hälsig hatte auf seiner Website ausführlich beschrieben, was sonst noch dazu notwendig ist, dass eine Tempo-30 Zone wirklich für Radfahren sicherer gemacht wird. Effektive Geschwindigkeitsreduzierung und Überholverbote, zum Beispiel.

Neuerungen zu Fahrradstraßen beschlossen

Am 17. Juli 2024 beschloss der städtische Mobilitätsausschuss ein ganzes Maßnahmenbündel zu Fahrradstraßen. Vorab wurden auf zwei Pilotrouten verschiedene Verbesserungen einer Fahrradstraße ausprobiert. Die dort erfolgreichen Maßnahmen sollen auf weitere bereits bestehende Fahrradstraßen angewendet werden.

Fahrradstraßen auf IR II Radschnellverbindungen (RSV), IR III Radvorrangrouten (RVR) sowie auf IR IV Radverkehrsverbindungen sollen wie die Pilotrouten bevorrechtigt werden. Diese Bevorrechtigung soll an Knotenpunkten durch Roteinfärbung und Haifischzähne angezeigt werden. Mangelhafte Sichtbeziehungen sollen schnellstmöglich behoben werden.

In Fahrradstraßen sollen Sicherheitstrennstreifen zu parkenden Autos markiert werden, insbesondere um die Gefahr von Dooring-Unfällen zu verringern.

Bei Verkehrsstärken über 1500 Kfz/Tag soll die Einrichtung von modalen Filtern zur Verhinderung von Kfz-Durchgangsverkehr geprüft werden.

Positiv ist auch, dass unebene Fahrbahnbeläge künftig prioritär beseitigt werden sollen.

Wir freuen uns, dass die Bevölkerung über Fahrradstraßen besser informiert werden soll. Dass z.B. nebeneinander radeln erlaubt ist!

Der Radentscheid hätte sich zusätzlich auch noch die Einrichtung von Lieferzonen gewünscht, um Behinderungen durch 2. Reihe-Parker zu minimieren und bedauert, dass es zur Einführung von Fahrradzonen leider nur eine unverbindliche Absichtserklärung und die Aussicht auf ein langjähriges Pilotprogramm gibt.

Sollte die Umsetzung des Beschlusses nicht aus verkehrsrechtlichen Gründen oder Mangel an Ressourcen scheitern, wird er zu einer deutlichen Aufwertung der Fahrradstraßen führen und die Unterschiede zu einer normalen Tempo-30-Straße sichtbar vergrößern.

Da es für die Einrichtung von Fahrradstraßen gesetzliche Hürden gibt, werden die Tempo-30-Straßen im Nebenstraßennetz allerdings weiterhin eine große Bedeutung behalten. 

Wir haben die Pasinger Brücke gefeiert

Am Nachmittag des 17. Juli hat das Aktionsteam die zweite Aktion des Jahres der Reihe “Wir Feiern / Fordern jeden Meter” zelebriert! Und was für ein Fest – diesmal abseits der Altstadt auf der Radl-Stammstrecke!


Brücken verbinden Orte, verbinden Menschen, eröffnen neue Perspektiven.

Vor zweieinhalb Jahren haben wir vom Radentscheid München die Eröffnung der Rad- und Fußgängerbrücke auf der Südseite der S-Bahn-Stammstrecke gefeiert und gleichzeitig eine Schwester nördlich gefordert. Nun ist es so weit! Die Radler*innen können nördlich der S-Bahn-Stammstrecke ohne Stopp über die Offenbachstraße hinweggleiten. Höchste Zeit, diesen Meilenstein der Radl-Stammstrecke zwischen Pasing und Hauptbahnhof zu feiern!

Dies ist auch das Ergebnis des unermüdlichen Engagements der städtischen Mitarbeitenden, wofür wir uns bedanken. Da haben wir uns auch gesprochen und haben neue Ideen für die Radlhauptstadt München gesponnen. Für eine ganzheitliche Radinfrastruktur braucht es ein durchgehendes Netz mit sicheren und bequemen Verknüpfungen. Wir hatten konstruktive Gespräche, damit die Umsetzung des Radentscheids München weiter an Fahrt aufnimmt.

Wir haben ein gemeinsames Ziel: Alle Radfahrenden sollen überall sicher, zügig und entspannt unterwegs sein können.

Der amerikanische Mobilitätsexperte John Simmermann (Active Towns) war dort auf Tour mit dem städtischen Radlbeauftragten Florian Paul, und auf seinem Kanal wird bald noch ein Video erscheinen. Hier schon vorab sein erstes schönes München-Video:

Schyrenstraße – Das Kopfsteinpflaster ist weg

Die Alternative zur Humboldtstraße in der Au ist jetzt viel schöner! Den extrem schmalen Radweg mit geparkten Autos, deren Türe auf dem Radweg direkt öffnen, kann jetzt komfortabler vermieden werden. Wie gefällt’s?  Gibt’s Straßen bei Dir, wo der Kopfsteinpflaster das Radeln nervig macht?

Bicibus: Sicher und bequem zur Schule mit dem Fahrrad

Mit dem Bicibus des ADFC München sind Kinder diesen Sommer an drei Freitagen geradelt. 

  • An festgelegten Haltestellen sammelten sich Kinder und fuhren gemeinsam in Begleitung von Erwachsenen zur Schule.
  • Die Strecke war kindgerecht und an die Schulzeiten angepasst.

Im Sommer können Eltern mit ihren Kindern eine Strecke zur Schule ohne Zeitdruck ausprobieren – vielleicht wäre ein Bicibus etwas für Deine Kinder im kommenden Schuljahr?  Melde Dich bei bicibus@groups.adfc-muenchen.de wenn Du und / oder Dein Kind mitmachen wollt!

„Altstadt für alle“: Informationsveranstaltung und Zeitungsartikel

Am 8. Juli fand die dritte Bürgerbeteiligung zum Thema „Altstadt für alle“ statt. In der Veranstaltung wurden die Pläne der Stadt zur Umgestaltung der Altstadt vorgestellt und diskutiert. Besonders spannend ist die Idee der Kammern – dass Autos nicht von einem Altstadt-Viertel in andere fahren dürfen, sondern erst aus der Altstadt raus müssen, um wieder einzufahren – mit anderem Namen: Superblocks (hier Seite 79)Alle Präsentationen dazu sind auf der Website des Mobilitätsreferates. Die nächste Veranstaltung im Oktober 2024 wird alle Ergebnisse präsentieren, nach der Jugendbeteiligung und noch einem Bürgerpanel. Wir werden das auch ankündigen!

Der Lenkungskreis Radentscheid trauert um Dr. Michael Hälsig

Wir vom Lenkungskreis Radentscheid München sind zutiefst erschüttert über den Tod unseres langjährigen Mitstreiters für eine bessere Radinfrastruktur in München, Dr. Michael Hälsig. Von einer seiner geliebten Bergtouren kehrte er nicht mehr zurück. Die Liebe zum Panorama der Natur und den Bergen war das perfekte Gegenstück zu seiner Liebe zu Bildschirmarbeit, zu Daten und Fakten. Als IT-Experte hat er uns alle im LK gelehrt, systematisch, logisch und stringent zu denken und die Potenziale aufgezeigt, die in der klugen Datennutzung für die Verkehrswende schlummern. Als Mitglied des Lenkungskreises arbeitete er an der zukünftigen Radnetzplanung und an den Planungsleitlinien für die Umsetzung des Radentscheids, in ständigem und konstruktiven Austausch mit der Verwaltung, unzählige kleine Schritte hat er angestoßen und so das große Ganze vorangetrieben. Keine Themen für die große Bühne, und dabei doch das unabdingbare Fundament für bessere Mobilität. 

Sein Werk Radwegplanung München wird der ADFC München übernehmen und fortführen.

Am 23. Juli haben wir am Friedhof Baierbrunn von ihm Abschied nehmen dürfen.

Unser kompletter Nachruf ist auf der Website.

Porträt: Michael Hälsig

Am 4. Juli 2019 haben wir 160.000 Unterschriften vor dem Rathaus am Marienplatz übergeben und am 24. Juli 2019 wurden unsere Forderungen vom Stadtrat vollumfänglich angenommen.

Seitdem arbeiten wir zusammen mit den städtischen Referaten an der Umsetzung. Wir haben vieles erreicht: 

  • Einstellung von Planerinnen und Planern
  • Teil-Realisierungen des Altstadt-Radlrings (grün gefärbte Radwege)
  • Planungsleitlinien für die Radinfrastruktur
  • Ausarbeitung des Radvorrangnetzes (Beschlussvorlage kommt noch dieses Jahr)
  • unzählige Verbesserungen an existierenden Radwegen
  • geschützte Radwege (PBLs)
  • Sehr viele Radabstellplätze auf der Fahrbahn in den Stadtvierteln

Die vergangenen fünf Jahre waren wie das Drehen eines Tankers, langsam und mühsam und jetzt fahren wir in die richtige Richtung und müssen noch etwas Fahrt aufnehmen für eine schnellere und effektivere Umsetzung der Verkehrswende. Immer wieder werben wir für bessere Radinfrastruktur, ein durchgängiges Netz, denn nur dann werden die Menschen in München umsteigen auf den Sattel und damit für ruhigere, saubere und grünere Viertel sorgen, dem Klimawandel begegnen und für die eigene Gesundheit strampeln. 

Wir haben noch viel vor. Wir bleiben dran. Wir können nicht anders. Für Euch, für uns und für unsere Stadt.

Stellungnahme des Radentscheid München zur Augustenstraße zwischen Briennerstraße und Görresstraße
Auf Grundlage der Pläne „Augustenstraße“ mit Stand vom 10.05.2024

Mit Freude können wir dazu schreiben: 

In der gemeinsamen Entwicklungsarbeit wurden die Anregungen des Radentscheid durch die Projektverantwortlichen ernsthaft geprüft und in die Planungen aufgenommen oder mit nachvollziehbaren Begründungen im Konsens nicht weiterverfolgt.

Die Planungen können damit als bestmöglich Radentscheid-konform bezeichnet werden.

Die Planungen werden am 8. Juli 2024 im Bezirksausschuss 3 Maxvorstadt besprochen.

Wir vom Lenkungskreis Radentscheid München sind zutiefst erschüttert über den Tod unseres langjährigen Mitstreiters für eine bessere Radinfrastruktur in München, Dr. Michael Hälsig. Von einer seiner geliebten Bergtouren kehrte er nicht mehr zurück. Die Liebe zum Panorama der Natur und den Bergen war das perfekte Gegenstück zu seiner Liebe zu Bildschirmarbeit, zu Daten und Fakten. Als IT-Experte hat er uns alle im LK gelehrt, systematisch, logisch und stringent zu denken und die Potenziale aufgezeigt, die in der klugen Datennutzung für die Verkehrswende schlummern. Als Mitglied des Lenkungskreises arbeitete er an der zukünftigen Radnetzplanung und an den Planungsleitlinien für die Umsetzung des Radentscheids, in ständigem und konstruktiven Austausch mit der Verwaltung, unzählige kleine Schritte hat er angestoßen und so das große Ganze vorangetrieben. Keine Themen für die große Bühne, und dabei doch das unabdingbare Fundament für bessere Mobilität. 

Der frühere IT-Berater baute darüber hinaus die Datenplattform radwegplanung-muenchen.de mit auf und pflegte sie kontinuierlich. Ein besonderes Anliegen waren ihm die Verbesserung des Radwegenetzes im Münchner Süden und die Planung der Radschnellwege. Er erarbeitete zudem effiziente Priorisierungsverfahren für den Ausbau der Radwege. Zuletzt beschäftigte sich der ausgewiesener Verkehrsexperte intensiv mit der Schulwegsicherheit in München. Auch hier analysierte er Daten aus zahlreichen Quellen und bereitete diese auch für die Nutzung von Politik und Verwaltung auf. Sein großes Ziel: Kindern überall in der Stadt einen sicheren Weg mit dem Rad zur Schule zu ermöglichen. München verliert mit Michael einen großen Vordenker und Systematiker der Verkehrswende, der stets nach dem Grundsatz handelte: Man darf es nicht nur gut meinen, man muss es auch gut machen. 

Vor allem aber auch als Mensch wird er uns unendlich fehlen: Seine Expertise, seinen Scharfsinn hielt er stets vornehm zurück, um dann in entscheidenden Momenten das Tempo einer ausufernden, hitzigen Sitzung zu beschleunigen und die Dinge auf den Punkt zu bringen, freundlich, aber bestimmt, immer sachlich und doch stets mit einem schelmisch aufblitzenden Humor und feiner Ironie. Dazu die erkenntnisreichen Radtouren, die wir mit Michael machen durften und die uns nicht selten die Augen öffneten, warum die Dinge so sind, wie sie sind – und wie man das ändern könnte. 

Nicht zuletzt der starre Rahmen des Straßenverkehrsrechts war Michael ein Graus, der für einen “menschenfreundliche Mobilität” kämpfte. Und dabei immer pragmatisch gekleidet war: Biker-Schuhe, Biker-Shorts, Helm und die obligate Biker-Jacke in Signalfarben. Ein überzeugter, drahtiger “Bio-Biker”, der die aktive Mobilität aus Muskelkraft lebte, auf einem Hardtail-Mountainbike! Kurzum: Ein Vorbild für uns alle, das uns unglaublich fehlen wird und fachlich wie menschlich eine nicht zu schließende Lücke hinterlässt. Wir haben einen fabelhaften Rad-Kameraden verloren und sind in tiefer Trauer. Ruhe in Frieden, Michael.

Stimmen von Weggefährt*innen für Michael: 

Katharina Horn, Sprecherin Radentscheid München

Michael hat mich oft aufs Neue verblüfft. Es begann mit einer Auswertung der geeignetsten Straßen für Radentscheidmassnahmen, die ich so anspruchsvoll fand, dass ich sie scherzhaft “Weltformel” genannt habe. Zu meinem Glück hatte Michael nicht nur sehr große Fachkenntnis, sondern auch einen tollen Humor. Mir wird beides sehr fehlen! 

Andreas Schön, Sprecher Radentscheid München

Schon bei unserem ersten Treffen im Januar 2017, als wir bei Eiseskälte seine Überlegungen zur Verbesserung des Radwegenetzes im Münchner Süden abgeradelt sind, haben wir sofort gemerkt, dass die Chemie zwischen uns stimmt. Mit seiner großen Lebenserfahrung, ob aus der IT-Beratung (Stichwort: „Projekt und Zeitmanagement“) oder als Opa (Stichwort: „Kinderfahrräder“), war er persönlich und fachlich eine absolute Bereicherung für mich und den ADFC. Ich bin ihm sehr dankbar, dass wir daran teilhaben durften. Sein Tod ist ein großer Verlust. Ich werde ihn sehr vermissen und in würdiger Erinnerung behalten.

Johannes Reichel, Lenkungskreis Radentscheid für die Grünen München

Was eine “Münchner Fahrradstraße” ist, weiß ich von Dir: Autos dürfen weiter (fast) alles, sogar Diagonalparken! Solche Dinge haben Dich umgetrieben und empört. Die Absurditäten eines “autozentrierten Verkehrssystems”, eines erstarrten Reglements (FGSV!) hast Du wie kaum ein Zweiter messerscharf seziert und vorgeführt. Ich habe Dich kennen- und gleich schätzen gelernt, bei der Organisation einer politischen Radtour durch Sendling, bei der mir die Augen aufgingen. Ich sage nur Karwendelstraße. Oder bei einer AK-Radtour zur Umsetzung des Radentscheids, zu dessen Gelingen Du nicht wenig beigetragen hast, mit Deiner freundlichen Unerbittlichkeit. 

Um die Dinge zu ändern, braucht es nicht nur guten Willen, sondern auch gutes Wissen. Das hattest Du in Hülle und Fülle. Und zwar ohne damit zu prahlen. Solche Leute braucht die Verkehrswende. Angenehm, ruhig, unprätentiös, aber doch dezidiert, zielorientiert und wenn es sein musste, mit der nötigen Schärfe. Ebenfalls beeindruckend: Dein zackiger Fahrstil auf einem wie Du selbst schlanken Bio-Bike. Dort wo Du jetzt bist, brauchst Du auch keinen E-Antrieb mehr. Radler haben da Vorfahrt. Hoffentlich passt Du als “Sankt Michael” auf uns Münchner Radler auf! 

Thomas Häusler, Lenkungskreis Radentscheid für Green City e.V.

„Nichts ist so schön wie Fahrrad fahr’n“, das Lied von Max Raabe, drückt für mich die Persönlichkeit von Michael aus. Er war ein sympathischer Menschenkenner, immer einfühlsam, freundlich und positiv eingestimmt. Du wirst mir unendlich fehlen, Michael. Deine einzigartige Kombination aus Fähigkeiten, die Bedürfnisse der Schwächeren im Verkehr zu verstehen und in komplexe IT-Lösungen auf radwegplanung-muenchen.de umzusetzen, war unvergleichlich.

Nur du konntest so unermüdlich und ausdauernd Verkehrsdaten sammeln, mit autodidaktisch angeeignetem Wissen Algorithmen programmieren und die Ergebnisse visualisieren. Deine Arbeit war genial und einzigartig für München.

Bernhard Dufter, Lenkungskreis Radentscheid für den Bund Naturschutz

Michael konnte so diplomatisch kontroverse Standpunkte austarieren und dabei doch konsequent die Ziele für einen besseren Radverkehr im Auge behalten. Sei es im Großen für das Streiten um das Gesamtnetz der Stadt als auch im Detail bei der Erarbeitung der Planungsleitlinien. Seine Begabung, Menschen für sich einzunehmen, gründete sicher in seinem Humor, seiner kulturellen Offenheit und seinem fundierten Wissen. Die Erinnerung an ihn erfüllt mich mit Wärme und Zuversicht.

Uwe Zimmermann, Lenkungskreis Radentscheid für den ADFC

Michael hat mich immer wieder mit seinem vielseitigen Wissen und seinen scharfsinnigen Analysen überrascht. Mit diplomatischem Geschick und dem Aufzeigen neuer Perspektiven war er gerade in schwierigen Situation ein unverzichtbarer Problemlöser. Mit seiner angenehmen und aufgeschlossenen Art und seiner Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, hat er jede Diskussion bereichert.

Der Datenschutz war Michael immer ein Anliegen, das Sammeln und Analysieren von Verkehrsdaten dagegen war eine Leidenschaft. Auf seiner beeindruckenden Internetseite radwegplanung-muenchen.de hat er eine beispiellose Sammlung von Radverkehrsthemen, Auswertungen und Geo-Informationen zusammengetragen. Sie ist Zeugnis seiner intensiven und kreativen Arbeit und Vermächtnis zugleich.

Sonja Haider, Stadträtin und Lenkungskreis Radentscheid für die ÖDP

Ich kann es nicht fassen, dass Michael nicht mehr da sein wird bei unseren nächsten Radentscheid-Treffen und Diskussionen. Noch vor ein paar Wochen hat er mit gewohnter Schnelligkeit und Präzision Daten zu Parkdruck erfasst und „mal schnell“ eine Grafik gezaubert. Neben diesen Talenten war Michael auch ein großartiger Menschenkenner. Seine Einsichten in Strategie und Führung, seine klugen Taktiken und sein scharsinniges Urteilsvermögen werden mir schmerzlich fehlen. Ich bin dankbar für die Zeit, die wir an gemeinsamen Zielen gearbeitet haben, für sein leidenschaftliches Engagement, sein tiefgründiges Wissen und seine beharrliche Zuwendung zu unserer Sache. Michaels Vermächtnis wird in meiner und unserer Arbeit weiterleben.

Genevieve Cory, Referentin Radentscheid München

Seine Kreativität wird mir fehlen. Er hat Muster erkannt und konnte sie dann für andere Menschen begreifbar machen: er kombinierte fundierte Daten, um Intuitionen zu belegen – oder widersprechen. Und so angenehm im Umgang: ein Vorbild.

Holger Quick, Lenkungskreis Radentscheid für Green City e.V.

In diesem Moment fühle ich mich über unseren leidenschaftlichen Einsatz für den Radverkehr hinaus erschreckend eng über unsere Leidenschaft für die Berge verbunden.

Nirgendwo, meine ich, ist das Glücksgefühl so allumfassend wie in den Bergen, wenn man sein Leben frei und selbstbestimmt in die Hand nimmt und sich über sich selbst hinaus in einsame Höhen erhebt.

Andreas Schuster, Leitung Mobilität bei Green City e.V.

An Michael hat mich immer begeistert, dass er Diskussionen stets eine Ebene und Sichtweise hinzufügen konnte. Debattierten wir eng am Projekt, so erweiterte er oft unseren Horizont und fragte nach den systemischen Zusammenhängen und eventuellen Lösungsansätzen unter diversen Blickwinkeln. Er verstand es vorzüglich, den Status Quo von Projekten festzuhalten und zu visualisieren. Aber auch Fortschritte nachzuverfolgen und bei deren Ausbleiben kritisch nachzuverfolgen, wie man die Dinge wieder ans Laufen bringen kann. In geselligen Runden war Michael ein gern gesehener Tisch- und Gesprächsnachbar, der mit Humor und vielen Anekdoten aus seinem Leben unterhalten konnte. Wir wollen mit einem Spruch enden, den wir neulich entdeckt haben: In einer Millionenstadt wird es plötzlich still und leer, weil ein Mensch von uns gegangen ist. Als Green City wünschen wir Michael nun, neue Horizonte mit Leichtigkeit zu durchstreifen und seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten, alles Gute und viel Kraft.

Wir feiern + fordern jeden Meter: Sendlinger-Tor-Platz!

Die Fertigstellung eines weiteren Teilabschnitts des Altstadt-Radlrings ist ein guter Anlass, unsere Aktionsreihe „Wir feiern + fordern jeden Meter“ am 18.06.2024 endlich weiterzuführen 🍾🥳. Nach alter Tradition werden wir ab 16:30 Uhr auf die neuen Radwege anstoßen 🥂 und uns ein Bild von der neuen Situation machen 👍👎. Außerdem wollen wir möglichst viele vorbeikommende Radfahrer*innen 🚴‍♀️ und Fußgänger*innen 🚶‍♀️über den Altstadt-Radlring und den Radentscheid informieren, um den Druck für die weiteren Planungen (wie die der Sonnenstraße!) zu erhöhen. Nach ca. 18 Uhr geht es bei gutem Wetter noch auf ein Getränk in den Nußbaumpark 🍻. Kommt zahlreich und am besten in Radentscheid-T-Shirt und mit (Sekt-)Glas 🥂! 



Sendlinger-Tor-Platz: Wir feiern / fordern jeden Meter!

 18. Juni 2024 16:30 – 18:00 

So beurteilt Holger Quick, Mitglied des Lenkungskreis Radentscheid und Infrastruktur-Experte von Green City, die neue Situation am Sendlinger Tor:

“Auf den Fotos bemerkt man die weißen Randlinien (schön reflektierend), für die wir uns am Altstadt-Radlring und allen Radwegen der Kategorie IRII (Radschnellwege) und IRIII (Radvorrangrouten) erfolgreich eingesetzt haben. Aus unserer Sicht verbessern diese Linien bei Hochbordradwegen die Trennung zum Fußverkehr und reduzieren Konflikte durch Fahrbahnübertretungen.

Zudem wurde für die Rotfärbung der Furt ein neues Verfahren angewendet (PMMA), das deutlich griffiger und farbintensiver ist und insgesamt eine längere Haltbarkeit unter Kfz-Belastung hat. Auch die eigenen Ampeln mit Gelbphase für Radfahrende setzen die Forderungen des Radentscheids um und werden immer häufiger angewandt. Alles erfreuliche Verbesserungen, die zeigen, dass sich unser aller unermüdliches Engagement lohnt. :-)

Davon ungeachtet bleiben weitere Verbesserungsmöglichkeiten, die wir in einem kontinuierlichen Prozess einbringen werden.”

Feier der Eröffnung der Rad- und Fußgängerbrücke über die Offenbachstraße in Pasing

Die neue Brücke ist endlich fertig, ein weiterer Meilenstein für die Radl-Stammstrecke zwischen Pasing und Hauptbahnhof. Das wollen wir am 17.7. ab 16.30 Uhr vor Ort feiern, ab 18:30 Uhr geht es in der Pasinger Fabrik weiter. Es soll ein gemütliches Get-Together werden mit der Verwaltung, dem Bezirksausschuss, den Bauarbeitern, den Anwohner*innen und natürlich DIR. Also gleich den 17.7. in den Kalender 📆 eintragen!!! Damit möglichst viele Anwohner*innen kommen, brauchen wir noch Hilfe bei der Verteilung unserer Einladungs-Postkarten. Bitte melde Dich bei Anna.Volkmer@adfc-muenchen.de. 

Feier der Eröffnung der Rad- und Fußgängerbrücke über die Offenbachstraße in Pasing

 17. Juli 2024 16:30 – 18:30 Offenbachstraße-Brücke

REM-Party in der Pasinger Fabrik

 17. Juli 2024 18:30 – 22:30 Pasinger Fabrik

Ride of Silence Gedenkfahrt 3. Mittwoch im Mai

Am 15. Mai sind wir 20 Kilometer bei dieser jährlichen Gedenkfahrt geradelt: Es ging raus bis zur Kreillerstraße in Trudering, wo eine Radfahrerin im April auf einem Radfahrstreifen in Mittellage (RiM) von einem LKW-Fahrer überfahren wurde. Dort wurde ein weiß lackiertes Ghostbike aufgestellt, um auf diese gefährliche Stelle hinzuweisen und um an die Frau zu erinnern, die ihr Leben dort ließ. Begründungen unserer Ablehnung dieses Kreuzungsdesigns findest Du in unserer kompletten Pressemitteilung wie auch im offiziellen RiM-Papier des ADFC.

RiM im Stadtrat nach Todesfall in der Kreillerstraße

Am 8. Mai hat der Mobilitätsausschuss des Stadtrates einen Bericht des Mobilitätsreferates zu RiM gehört, wonach die 45 RiM in München keine Auffälligkeiten in der polizeilich berichteten Unfallstatistik gezeigt haben. Wir finden hingegen, dass ein RiM grundsätzlich gefährlich ist, und dazu an der Kreillerstraße besonders schlecht umgesetzt wurde. Er ist potenziell tödlich, kurz: das Gegenteil von fehlerverzeihender Infrastruktur! Die Stadt untersucht RiMs weiter. Aber wir können alle helfen, die Gefährlichkeit der Lage besser erkennbar zu machen. Niemand will, dass erst Kollisionen stattfinden müssen, um Infrastruktur-Umbauten zu begründen, wir brauchen Prävention statt Reaktion! Insbesondere bei Fahrradunfällen liegt zudem die Dunkelziffer sehr hoch! 

Subjektives Unsicherheitsgefühl? Bitte an die Stadt melden!

Die Meldeplattform der Stadt können wir alle benutzen, um auch subjektives Unsicherheitsgefühl zu dokumentieren. Die Meldungen werden geografisch analysiert, und da sie von fachkundigen Mitarbeitenden gelesen werden, landet jeder Hinweis auch an der richtigen Stelle. Die empfohlene Kategorie für unsichere Infrastruktur ist: Verkehrsbeschilderung- und Markierung => Verkehrsregelung und Führung unklar. Beim Text kannst Du frei formulieren – gute Stichworte wären:

  • Radweg in Mittellage
  • Ich fühle mich unsicher
  • Ich hatte einen Beinahe-Unfall
  • Ich hatte eine Beinahe-Kollision
  • Ich wurde geschnitten
  • Ich fahre lieber auf dem Gehweg
  • Ich fahre dort nicht mit meinen Kindern
  • Ich versuche es zu vermeiden
  • Hier gibt es Geisterradler
  • Hier fahren Leute in die falsche Richtung (weil Querungsmöglichkeiten zu weit auseinander sind?)
  • Hier gibt’s Dooring (hier gehen die Autotüren über den Radweg / Radschutzstreifen auf, hier habe ich Angst vor Autotüren)

Gehwegparker erfolgreich verhindert mit Anträgen an den Bezirksausschuss oder die Bürgerversammlung

Unsere neueste Veranstaltung zu #GestalteDeinViertel / Verkehrswende-Anträge war gut besucht, und wir brauchen noch mehr Beispiele für gute, umgesetzte Anträge! Wir haben schon das Parken auf einem Bürgersteig verhindert, gesehen bei Bepollerung einer Gehwegnase. Und andere Beispiele sind auf unserer Bürgerversammlungen-Seite verlinkt. War Dein Antrag nicht erfolgreich? Bitte melde uns, warum er abgelehnt wurde, möglichst mit Kopie des Originals. Uns ist bekannt, dass der identische Antrag in unterschiedlichen Bezirken unterschiedlich aufgenommen wird, und wir arbeiten daran, die Argumente so überzeugend zu machen, dass die Anträge nicht abgelehnt werden können. Mit Deiner Bezirksangabe bei der Newsletter-Anmeldung können wir polito-geografisch bessere Infos für Dich bereitstellen

Radschnellweg: “Muss ich nach Garching mindestens 20 km/h radeln?”

Nein, das neue Stück Radschnellweg nach Garching muss in den Kurven mit 20 km/h beradelbar sein, aber das ist keine Mindestgeschwindigkeit! Solche Fragen und mehr hat das Mobilitätsreferat (MOR) und wir in unseren verschiedenen Veranstaltungen zum Rad-Vorrangnetz in München beantwortet, damit die BAs besser ihre Stellungnahmen für den baldigen Stadtratsbeschluss abgeben können. Die Präsentation unseres Netzplanungsteams zeigt deutlich die Unterschiede zwischen und Anforderungen an den innergemeindlichen Radverbindungen. Wir wollen auch mehr solche Veranstaltungen anbieten – und über unsere Newsletter-Verteiler-Software ankündigen. Bitte diese Mail an Interessierte weiterleiten, damit sie sich anmelden können!

Am Freitag, 21. Juni braucht der BiciBus für Kinder noch Ordner*innen

Frühmorgens mit Kindern zusammen in die Schule radeln und dabei zeigen, wie wichtig sichere Infrastruktur für uns alle ist? Am Freitag, dem 21.6. (und dann nochmal am 19.07.) geht der Schwabinger BiciBus / Radlbus in die zweite Runde. Du möchtest gerne den BiciBus kennenlernen und verstehen wie das ganze funktioniert? Dann sei als Ordner*in mit dabei und trag Dich hier in diesem Dudel ein

Details zur BiciBus-Route findest Du hier.

Der erste BiciBus im Mai war schon ein voller Erfolg, ca. 30 viele Kinder zwischen 3 bis ca. 13 Jahre sind dazwischen eingestiegen und sind zusammen bis zu ihrer Schule gerollt. Bis der BiciBus zum „Selbstläufer“ wird, ist der organisatorische und personelle Aufwand tatsächlich groß – und Schwabing soll ja erst der Anfang sein. Du möchtest ihn gerne auch in Deinem Bezirk rollen lassen oder ihn gerne unterstützen? Dann melde Dich bitte über dieses Formular an.

Langfristig ist das Ziel, dass sich genügend Menschen zusammenfinden,  dass der BiciBus so häufiger fahren kann. Wer es schon gesehen hat, will’s haben!

Ein schönes Video zum BiciBus ist auf München TV. 

Fahrradstraßen im Stadtrat: unsere Stellungnahme zum Thema

Bald werden über zwei Pilotprojekten zu Fahrradstraßen im Stadtrat-Mobilitätsausschuss entschieden.  Leider sind die Empfehlungen für zukünftige Fahrradstraßen wenig verbindlich, und gehen zudem fast gar nicht über das hinaus, was schon das Gesetz für Fahrradstraßen garantiert. In unserer Stellungnahme beschreiben wir bald konkrete Verbesserungen, die mehr Sicherheit für die Radfahrenden und die zu Fuß Gehenden bringen würden.

Ein kleines Wunder: Mehr Radabstellbügel in der Nähe des Hauptbahnhofs!

Wer es leid ist, sein Radl auf der Nordseite des Hauptbahnhof ins unsägliche Abstellchaos zu quetschen, der kann jetzt auf der Ausgleichsfläche in der Elisenstraße zwischen Luisenstraße und Dachauerstrasse abstellen. Endlich sind da auch Radabsteller in größerer Menge fest montiert, 80 Stück sind “besser als nix”. Kleiner Wermutstropfen: Man geht noch drei Minuten zum HBF. Trotzdem: Eine deutliche und rasche Verbesserung und Interimslösung unter anderem durch den Druck des REM und insbesondere unseres Teams Radabsteller, bis endlich (in vermutlich frühestens zwei Jahren) eine neu Platzgestaltung auch eine ordentliche Radabstellanlage bringt. 

Der große Rahmen: Reform Straßenverkehrsrecht – Fortschrittchen!

Am 14. Juni wurde endlich die StVG-Novelle (Straßenverkehrsgesetz) nach langer Blockade (unter anderem durch das Land Bayern) verabschiedet. Im Kern ging es darum, die Ziele Klimaschutz, Gesundheit und städtebauliche Entwicklung neu zu verankern, um den Kommunen mehr Spielräume, etwa zur Einrichtung von Fahrradstraßen, Busspuren und Fußgängerüberwegen zu verschaffen. Auch die Anordnung von großflächigem Tempo 30 sollte erleichtert werden. Der ADFC kritisiert allerdings, dass auch im neuen StVG ein klares Bekenntnis des Gesetzgebers zur Vision Zero fehlt. Und damit ein eindeutiger Maßstab, was mit dem Ziel Verkehrssicherheit im StVG gemeint ist. 

Damit das Potential des neuen Verkehrsrechts genutzt werden kann, müsse zügig die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) und die technischen Regelwerke für Straßenbau modernisiert werden. Der Verband fordert die Abschaffung des Begründungszwangs für die Einrichtung von Radwegen. Auch sollten Radwege Priorität gegenüber Kfz-Parkplätzen haben. Tempo 30 soll innerorts Regel werden, Tempo 50 Ausnahme. Die Regelwerke müssen an der Vision Zero ausgerichtet werden und Vorgaben zur Verkehrsverlagerung machen, wie im Regelwerk „E Klima 2022“ vorformuliert, appelliert der Radverband. 

Der REM meint: Ein Fortschrittchen, dem viele weitere folgen müssen. Bis das alles “rechtssicher” wirksam wird, fließt jedenfalls noch viel Wasser die Isar herunter und wir müssen einstweilen weiter Druck machen … 

Der Radentscheid München (REM) und Partner gedachten zum siebten Mal in Folge mit dem Ride of Silence der im Verkehr getöteten Radfahrer*innen. Trauriger aktueller Anlass war auch der Tod einer Radlerin auf einem Radfahrstreifen in Mittellage auf der Kreillerstraße. Das Bündnis fordert “Vorfahrt für Sicherheit” und endlich eine konsequente Umsetzung der Vision Zero. 

Mit knapp 100 Teilnehmenden hat der Radentscheid München und seine Partnerorganisationen beim Ride of Silence (RoS) der im Verkehr getöteten Radlerinnen und Radler gedacht. Dieser findet jedes Jahr am 3. Mittwoch im Mai statt. Startpunkt war der Europaplatz am Friedensengel. Die Teilnehmenden fuhren traditionell gemeinsam ganz in weiß gekleidet und wurden von der Polizei bei ihrer Gedenkfahrt begleitet. “Die Stadt hat doch schon vor vielen Jahren die Vision Zero beschlossen. Warum werden dann noch immer Radfahrstreifen in Mittellage gebaut?”, fragte REM-Sprecher Andreas Schön. Ein kleiner Fehler könne dort große und potenziell tödliche Wirkung haben, erklärte der ADFC-Vorsitzende bei der Gedenkstation der verunfallten Radfahrerin an der Kreillerstraße. Die Kollision hatte auch im Stadtrat eine intensive Debatte über sogenannte “Radfahrstreifen in Mittellage” ausgelöst. “Dieses Konzept und Layout priorisiert eben die Leistungsfähigkeit und ist alles andere als fehlerverzeihend”, kritisierte Schön, wie bereits bei der Einrichtung des RIM an dieser Stelle im Jahr 2019. 

Dabei sei doch allseits bekannt, welche die speziellen Gefahrenlagen für Radfahrende seien. “Wir brauchen keine weiteren Analysen oder Untersuchungen. Alle Elemente für sichere Radinfrastruktur liegen vor. Wir wissen, wie sich Unfälle vermeiden oder zumindest abmildern lassen”, appellierte Schön. Als traurige Tatsache bezeichnete es REM-Sprecherin Katharina Horn, dass man auch in diesem Jahr wieder zu einem Ride of Silence aufbrechen müsse. “Es kann nicht sein, dass wir im Jahr 2024 noch immer Tote wegen schlechter Radinfrastruktur beklagen müssen”, kritisierte Horn und ergänzte: “Die Vision Zero ist beschlossen – jetzt fehlen die Maßnahmen”.

Für fehlerverzeihende Fahrradinfrastruktur sprach sich auch Martin Laschewski aus, der gemeinsam mit anderen Aktiven einige der Ghostbikes präpariert und lackiert hat. Das sei eine überaus bedrückende Tätigkeit, beschrieb der Radaktivist und Zweiradmechaniker. “Es darf einfach nicht als Normalität hingenommen werden, dass es tote Radfahrer*innen im Verkehr gibt. Umgekehrt: Es muss selbstverständlich werden, dass niemand im Verkehr stirbt. Bei allen politischen Debatten und Abwägungen, schlussendlich geht es um Menschenleben, die man retten muss”, appellierte er. Und forderte als sofortige Maßnahme Tempo 30 im Innenstadtbereich. Der Ride of Silence müsse nach seiner siebten Ausgabe in Folge, bei der wieder jedesmal wieder neue Geisterräder aufgestellt wurden, ein Ende haben, forderte Laschewski. 

Die Stationen des Ride of Silence 2024: 

  • Kreillerstraße, Ecke Bajuwarenstraße: An einem “Radfahrstreifen in Mittellage” (RIM) wurde am 26. April 2024 eine Radlerin von einem die Fahrspur wechselnden LKW überfahren und verstarb. 
  • Giesinger Berg: Im März 2022 nutzte am frühen Abend ein 65-Jähriger den Radweg am Übergang zur Martin-Luther-Straße nach links und wurde im Bereich der Ampel von einem PKW erfasst und so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus verstarb. 
  • An der Kreuzung Marsstr. / Pappenheimstr. erinnerten die Teilnehmenden an einen jungen Mann, der im November 2020 an der Kreuzung bei grünem Signal radelte. Eine PKW-Fahrerin missachtete das Rotlicht und überfuhr ihn. 

Auch als Vermächtnis der Opfer schlechter Radinfrastruktur will der Radentscheid München den Kampf für sichere und fehlerverzeihende Radinfrastruktur und die vom Münchner Stadtrat beschlossene „Vision Zero“ – Null Tote im Verkehr – fortsetzen. Das Bündnis fordert, diese endlich konsequent umzusetzen.  

Der Radentscheid München bedankt sich bei der Radlwerkstatt R18 für die hilfreiche Unterstützung durch Bereitstellung von 6 weißlackierter Räder.

Wir danken Johannes Reichel für die Fotos.

Wir wünschen Dir frohe Ostern und ein paar entspannte Tage! In knapp drei Wochen ist es soweit – dann machen wir gemeinsam Schluss mit der Rumeierei und wir wollen Dich beim Mega-Event der großen Rad-Sternfahrt auf der Straße sehen! 🚲✨ Und das hat einen Grund:

#WoBleibenUnsereRadwege

Fünf Jahre nachdem der Stadtrat die beiden Bürgerbegehren des Radentscheid München übernommen hat, sind lediglich wenige Projekte beschlossen, kaum etwas wurde umgesetzt. Nur Pläne statt Planierraupen? Nicht mit uns! Wir wollen endlich Ergebnisse sehen! Alle Radfahrenden müssen überall sicher, zügig und entspannt unterwegs sein können. 

Die Umsetzung des Radentscheids geht jedoch nur zäh voran. Trotz Bekenntnisse für mehr Radverkehr, wird beharrlich über die Leistungsfähigkeit des Autoverkehrs und den Wegfall von Parkplätzen diskutiert. Dagegen protestieren wir gemeinsam mit der Sternfahrt!

Und was ist mit der Autobahn? 

Das Sternfahrt-Team arbeitet unermüdlich daran, dass ALLE in diesem Jahr das Erlebnis Autobahn genießen können. Leider sind die Diskussionen mit den Behörden trotz der Bauernproteste nicht einfacher geworden. Das Team arbeitet sehr intensiv daran, jedes einzelne Bedenken seitens der Behörden auszuräumen. Daher ist derzeit die genaue Streckenführung noch nicht festgelegt. 

Bitte bleibt über https://muenchen.adfc.de/sternfahrt oder (fast) alle Social-Media-Kanäle informiert. Das End-Ziel ist wieder der Königsplatz, wo Dir ein buntes Programm erwartet.

Mach mit uns die Sternfahrt groß und gelb!

Zusammen mit Dir wollen wir wieder auf der Straße zeigen, wie wichtig und dringlich bessere Radwege für uns sind. Denn je mehr von uns auf der Straße sind, desto stärker werden wir gehört.

Wie kannst Du helfen?

Mobilisiere dein Netzwerk 

Mach die Große Rad-Sternfahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis, indem du mindestens 4 Personen mitbringst und das Abenteuer mit deinem gesamten Netzwerk teilst! Stell dir vor, wie ihr gemeinsam auf ebenem Asphalt dahingleitet, Seite an Seite fahren und uns dabei unterhalten können. Und zusammen macht es einfach noch mehr Spaß!

Sei als Ordner:in mit dabei

Für das erfolgreiche Gelingen und die Erfüllung der behördlichen Auflagen werden über 200 Ordner:innen benötigt. Bitte trage Dich hier ein! Vorkenntnisse brauchst Du keine, Du erhältst alle notwendigen Informationen vorab. 

Verteile Flyer & Plakate

Im Radlerhaus des ADFC München in der Platenstr. 4 wartet rund um die Uhr die graue Zauber-Wunder-Truhe auf Dich, prall gefüllt mit einer Fülle an DIN A3 Plakaten und Flyern. Zahlreiche Fahrradläden, Bio-Supermärkte, Szene-Treffs und mehr verfügen über Schwarze Bretter oder sind begeistert davon, unsere Plakate aufzuhängen. Schau dort vorbei und bring die Plakate & Flyer mit. 

Sei aktiv auf Social Media

Unsere REM-Social-Media-Kanäle findest Du im Footer dieser Mail. Bleib informiert und abonnier die Kanäle und wenn Du online bist – poste was das Zeug hält ;-). Verwende den Hashtag #sternfahrtMUC um unsere Reichweite zu vergrößern und noch mehr Menschen zu erreichen.

ADFC München: Instagram, Facebook, X, und Blue Sky

Sharepics und Videos werden immer wieder dort geteilt, wie auch hier: https://www.radentscheidmuenchen.de/veranstaltungen/sternfahrt-2024/

Nutze den Profilbildgenerator

Dieses Jahr gibt es zum ersten Mal ein Profilbildgenerator. Dieses Bild kannst Du auf jeder Social-Media-Plattform verwenden. Und zeige gerne Deinem Netzwerk, wo sie das Tool finden. Verwende den Hashtag #sternfahrtMUC, um Dich mit anderen Teilnehmern zu verbinden und die Bewegung zu unterstützen!


Spende beim Crowdfunding

Mit der Crowdfunding wollen wir die Kosten der Sternfahrt finanzieren, die wir nicht durch ehrenamtliche Helfer*innen stemmen können. Dazu gehören Werbematerialien wie Plakate, Flyer oder Aufkleber, die Bühne samt Aufbau, technisches Equipment wie Mikrofonen und Boxen sowie Honorare und Lizenzen für die musikalische Untermalung, mit der wir für eine gute und freundschaftliche Stimmung sorgen wollen.

Als Goodie gibt es unseren Held Conny Conrad, eine Sonder-REM-Edition von Giesinger Bräu, eine Rikschafahrt und vieles mehr zu erwerben. Danke für Deine Unterstützung!


Bring Dein Demo-Schild mit

Natürlich sind eigene Demo-Schilder bei der Sternfahrt gern gesehen! Am 6. April findet eine gemeinsame Bastelaktion dafür im Radlerhaus in der Platenstr. 4.  Materialien stehen bereit und durch gemeinsame Inspiration lassen sich kreative Ideen für witzige Sprüche noch besser umsetzen! Wir möchten allen Zuschauern deutlich zeigen, warum Tausende von uns auf die Straße gehen: für mehr Sicherheit für Radfahrer*innen und mehr Platz für das Fahrrad.

Bring Deinen Lautsprecher mit

Natürlich darf gute Musik auf keiner Sternfahrt fehlen! Vielleicht überrascht Dich der Osterhase und bringt eine Lautsprecherbox vorbei, die Du auf der Fahrt mitnehmen kannst. 

Wir sind alle wahnsinnig gespannt auf die endgültigen Strecken, aber eins steht fest: Wir werden eine Menge Spaß haben und so viele Radler*innen sein, dass deutlich wird, warum eine verbesserte Radverkehrsinfrastruktur dringend erforderlich ist.

Danke, dass Du mit dabei bist!